Was dürfen Vögel nicht fressen?
Heimische Vögel in den eigenen Garten locken – das ist für viele Gartenbesitzer ein großer Wunsch. Am besten gelingt das, indem man Vogelfutter bereitstellt. Haben die Vögel erst einmal mitbekommen, dass es Futter gibt, kommen sie gerne immer wieder an die Futterstation. (Woher wissen Vögel, dass es Futter gibt? )
Vielleicht hast du aber bereits ein Vogelhaus und stellst regelmäßig Futter zur Verfügung. Eine wichtige Frage, die sich hierbei wohl jeder stellt, ist: Was dürfen Vögel nicht fressen? Und: Gibt es Lebensmittel, die für Vögel giftig sind?
Wer Vögel füttern möchte, sollte darauf achten, dass er qualitativ hochwertiges Vogelfutter anbietet. Lebensmittel wie Brot, Salz, Milchprodukte, Avocados, Süßigkeiten oder Samen und Kerne von Früchten wie bspw. Äpfeln sollten nicht verfüttert werden. Diese sind für Vögel schädlich und können Krankheiten verursachen.
Inhalt
Diese 8 Lebensmittel dürfen Vögel nicht fressen
Das Füttern von Vögeln im Garten macht Spaß und ist eine hervorragende Möglichkeit, die heimische Vogelwelt aus der Nähe zu beobachten und vor allem im Winter zu unterstützen.
Welche Vögel überwintern in Deutschland?
Falsches Vogelfutter kann deinen Gartenvögeln jedoch auf unterschiedliche Weise schaden. Sie können davon krank und vergiftet werden oder es kann zu Unterernährung oder Fettleibigkeit kommen. Dies wiederum hat zur Folge, dass sich die Vögel beispielsweise aufgrund von verminderter Reaktionsfähigkeit nicht mehr gegenüber Raubtieren und anderen Fressfeinden schützen können. Zudem sind sie weniger resistent gegenüber schlechtem Wetter oder Kälte. Durch das richtige Vogelfutter leistest du daher einen wesentlichen Beitrag zum Vogeschutz.
Diese 8 Lebensmittel gehören daher nicht ins Futterhaus!
Brot
Generell ist Brot für Vögel nicht giftig. Allerdings eignet sich Brot als Vogelfutter nicht, denn in großen Mengen kann es aufgrund seines äußerst geringen Nährwertes für Vögel schädlich sein. Generell benötigen Vögel nahrhafte Lebensmittel, um ihren geschäftigen Lebensstil aufrechtzuerhalten – vor allem in den kalten Wintermonaten. Das Füttern von Brot solltest du daher gänzlich vermeiden. Hinzukommt, dass das Brot im Magen der Vögel aufquillt.
Salz
Lebensmittel die viel Salz enthalten sind nicht nur für uns Menschen schlecht, sondern auch für Vögel. Auch hier gilt: die Menge machts! Eine zu hohe Dosis an Kochsalz führt beim Vogel rasch zur Austrocknung, zu schweren Nierenschäden, Juckreiz und Hirnschäden, die mit Zittern und Bewegungsstörungen einhergehen. Salz ist dabei vor allem in verarbeiteten Lebensmitteln enthalten. Wenn du Nüsse und Samen fütterst, solltest du daher immer auf unbearbeitete Produkte zurückgreifen. Biete also niemals Nuss-Snacks oder Chips an, die geröstet oder gesalzen sind.
Milch
Im Gegensatz zu Säugetieren sind Vögel weitgehend laktoseintolerant und können keine großen Mengen Milch verdauen. Während geringe Mengen keine Probleme verursachen sind große Mengen für Vögel schädlich. Der Darm von Vögeln ist nicht dafür ausgelegt, Milch richtig zu verdauen, was zu Magenverstimmung oder viel ernsteren Gesundheitsproblemen führen kann. Vögel sollten also nicht mit Milchprodukten gefüttert werden.
Schokolade
Auch Schokolade gehört zu den Milchprodukten und ist nicht für die Vogelfütterung geeignet. Auch wenn Vögel liebend gerne Schokolade fressen, solltest du sie ihnen auf gar keinen Fall anbieten. Schokolade ist für Vögel giftig, denn sie enthält Theobromin und Koffein. Schokolade kann zu Durchfall und Krampfanfällen führen und unter bestimmten Umständen sogar zum Tod führen.
Süßigkeiten
Das Füttern von Süßigkeiten wie Keksen, Kuchen, Torten und anderen süßen Backwaren ist ebenfalls als Vogelfutter gänzlich ungeeignet. Alle diese Lebensmittel sind hochgradig verarbeitet und enthalten viele Zusatzstoffen.
Obstkerne oder Samen
Obst ist für Vögel generell ein geeignetes Futter. Allerdings solltest du ihnen nie die Samen oder die Obstkerne anbieten, denn Obstkerne von Pfirsichen, Kirschen, Pflaumen und Äpfeln enthalten Blausäure und führen sowohl beim Menschen als auch beim Vogel zu Vergiftungen. Auch sie können einen Erstickungstod verursachen. Wenn du die Vögel in deinem Garten mit Früchten wie Äpfel, Birnen, Aprikosen oder Pfirsichen füttern möchtest, solltest du zuvor alle Kerne und Samen vollständig entfernen.
Avocado
Dieses sogenannte Superfood ist für deine Gartenvögel gar nicht „super“. Die Frucht enthält eine fetthaltige, saure Substanz, die bei Vögeln eine Vielzahl von Gesundheitsproblemen auslösen kann. Sie verursacht beispielsweise schwere Atemnot durch einen Lungenstau, der bis zur Erstickung führen kann.
Frisches Fleisch
Einige Vogelarten sind Fleischfresser und benötigen daher tierische Fett- und Proteinquellen. Allerdings solltest du es vermeiden, ihnen rohes Fleisch oder Fleischreste in irgendeiner Form anzubieten. Diese Lebensmittel können sehr schnell verderben und gefährliche Bakterien bilden, welche für Vögel tödlich sein können. Außerdem lockt Fleisch auch zahlreiche andere unerwünschte Tiere wie Waschbären, Wiesel, Ratten oder Marder an! Möchtest du deinen Gartenvögeln eine tierische Nahrungsquelle anbieten, dann greife besser zu Mehlwürmern oder kleinen Insekten sowie zu pflanzlichen Fetten, indem du bspw. Meisenknödel aufhängst.
Verdorbenes Vogelfutter
Möchtest du Singvögel oder andere heimische Vögel in deinem Garten füttern, dann solltest du darauf achten, nur frisches Vogelfutter anzubieten. Vogelfutter kann schlecht werden, wenn es unsachgemäß gelagert wird. Ist es beispielsweise Feuchtigkeit ausgesetzt und wird in einem nicht geeigneten Behälter aufbewahrt, können sich Insekten, Schimmelpilze oder Bakterien ausbreiten. Solch ein verdorbenes Vogelfutter kann dann bei Vögeln Krankheiten verursachen.
Du solltest daher immer sicherstellen, dass das Vogelfutter trocken und frisch ist. Mache am besten eine Geruchprobe: Riecht das Futter streng, scharf oder verströmt es einen unangenehmen Geruch? Dann solltest du es nicht mehr verfüttern! Auch ein Blick auf das Saatgut kann dir Hinweise geben, ob es noch gut oder bereits verdorben ist. Sind die Samen verklumpt, schimmelig oder sprießen sie bereits, solltest du sie wegwerfen.
Bei deinem Futterhaus solltest du daher darauf achten, dass das Dach ausreichend weit übersteht damit das Futter auch bei Regen oder Schnee trocken bleibt.
Qualität des Vogelfutters
Des Weiteren solltest du auf die Qualität des Vogelfutters achten. Stelle sicher, dass die Samen und Früchte deines Vogelfutters nicht mit Pestiziden, Herbiziden oder sonstigen potenziell giftigen Chemikalien behandelt wurde. Selbst kleine Mengen von Chemikalien können für Vögel tödlich sein. Frische Früchte solltest du daher am besten vorher gründlich abwaschen.
Hygiene an der Futterstation
Darüber hinaus solltest du auch immer nur so viel Vogelfutter in die Futterstation geben, wie auch von den Vögeln gefressen wird. Schließlich bringt es nichts, wenn das Futter über Nacht oder sogar mehrere Tage lang im Freien liegt und gegebenenfalls Regen ausgesetzt wird. Im schlimmsten Fall kann Vogelfutter, das über Nacht draußen liegt, Ratten anlocken!
Außerdem solltest du die Futterstation regelmäßig gründlich reinigen! Nur so kannst du sicherstellen, dass sich Schimmel oder Bakterien nicht ausbreiten können. Dies gilt übrigens auch für die Wassertränke! Auch hier ist es äußerst wichtig, dass diese regelmäßig gereinigt wird.
Was ist das beste Futter für Vögel?
Nun fragst du dich bestimmt, was das beste Futter für deine Gartenvögel ist. Mit Futtermischungen, die einen hohen Anteil an Sonnenblumenkernen und Hanf enthalten, kannst du das Nahrungsspektrum vieler Arten vor allem im Winter gut abdecken.
Du kannst natürlich auch eigenes Vogelfutter herstellen und selbst bestimmen, was hineinkommt. Der kleine Horrorgarten hat hierfür eine tolle Rezept-Anleitung für Vogelfutter bereitgestellt.
Prinzipiell lassen sich Vögel in drei Katergorien einteilen: Die Weichfutterfresser, die Körnerfresser sowie die Allesfresser
Geeignete Nahrung für Körnerfresser
Zu den Körnerfressern zählen zum Beispiel der Grünfink, der Feldsperling, der Haussperling, der Bergfink, der Erlenzeisig, der Goldhammer oder der Kernbeißer. Diese Vögel ernähren sich in erster Linie von Nüssen und Sämereien. Geeignetes Futter sind zum Beispiel Sonnenblumenkerne, Haferflocken, Mohn, Hanfsamen und Buchweizen. Aber auch ungesalzener gehackte Erdnüsse Walnüsse oder Eicheln werden sehr gerne gefressen.
Geeignete Nahrung für Weichfutterfresser
Weichfutterfresser hingegen ernähren sich bevorzugt von weicher Nahrung wie Insekten, Spinnen, kleinen Schnecken oder Würmern sowie von Früchten wie Beeren oder Fallobst. Geeignetes Futter sind Rosinen, getrocknete Äpfel oder Birnen, getrocknete Beeren und geschrotete Nüsse sowie Haferflocken. Zu den Weichfutterfressern gehören u.a. Stare, Drossen, Amseln, Kleiber, Rotkehlchen und Schwalben.
Geeignete Nahrung für Allesfresser
Wie der Name schon verrät, sind die Allesfresser, oder auch Mischfresser genannt, die flexibelsten Vögel was die Nahrung angeht. Sie ernähren sich in der im Frühjahr bis zum Herbst vorwiegend von tierischer Nahrung. Finden sie nicht mehr genügend Insekten, steigen sie auf Samen und Körner um. Zu den Allesfressern zählen zum Beispiel Kohlmeisen, Blaumeisen, Haubenmeisen, Grauspechte, Buntspechte oder Kleiber.
Meisenknödel als geeignete Nahrung
Im Winter werden vor allem gerne Meisenknödel angenommen, diese enthalten je nach Sorte nur pflanzliche oder auch tierische Bestandteile und darüber hinaus viele gesunden Fette, die deine Gartenvögel vor allem im Winter benötigen. Auch Fettglocken oder Fettringe sind geeignete Winternahrung. Meisenknödel kannst du beispielsweise auch ganz einfach selbst machen. Hier habe ich dir 11 Tipps zum Aufhängen von Meisenknödeln zusammengestellt.
Wichtig ist immer, die Vögel in deinem Garten mit hochwertigem Futter zu füttern, um sicherzustellen, dass sie alle notwendigen Nährstoffe erhalten.
Hinweise zur Vogel-Fütterung
Hier möchte ich dir noch einmal einige Hinweise und Tipps für die Vogelfütterung mit an die Hand geben:
- Füttere lieber weniger und dafür öfter, damit das Futter nicht unnötig im Freien herumliegt. Am besten am frühen Morgen und dann noch einmal am Nachmittag
- Bei Dauerforst, Eisregen oder geschlossener Schneedecke ist der Futterbedarf am größten.
- Überprüfe regemäßig das Vogelfutter und entferne alle schimmeligen oder feuchten Samen. Faules Vogelfutter kann Krankheiten verursachen!
- Hast du einmal mit der Fütterung angefangen, darfst du den Winter über nicht mehr damit aufhören! Vögel gewöhnen sich an die Futterplätze – gegen Winterende kannst du das Futter Schritt für Schritt reduzieren.
- Reinige dein Vogelhäuschen regelmäßig. Viele Vögel, die am selben Ort fressen, erhöhen das Risiko, Krankheiten zu verbreiten.
- Wechsle regelmäßig das Wasser in deiner Tränke und reinige die Schale und die Vogelbäder. Auch hier können sich sehr schnell Keime bilden die Vögel krank werden lassen.
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