Der Fuchs im Winter – wie leben Füchse in der kalten Jahreszeit?

Füchse halten weder Winterschlaf wie bspw. der Igel noch Winterruhe, wie bspw. das Eichhörnchen. Ganz im Gegenteil, Füchse sind im Winter sogar äußerst aktiv, denn die Paarungszeit fällt auf die Monate Januar und Februar. Doch wie leben Füchse im Winter? Wie halten sie sich warm? Was fressen sie im Winter und wo halten sie sich während der kalten Jahreszeit am liebsten auf?

Ich habe recherchiert und dir in diesem Artikel meine Ergebnisse zusammengetragen.

Füchse passen sich mit verschiedenen Maßnahmen an die kalten Temperaturen im Winter an. Ihnen wächst ein dickes Winterfell, welches sie gut warmhält, im Herbst fressen sie sich eine dicke Fettschicht an und sie verfügen über ein kluges Wärmetausch-System in den Pfoten.

Wildtierkamera*

Das Winterfell des Fuchses

Das Fell des Fuchses ändert sich zwei Mal im Jahr. Ab Oktober bildet sich das sogenannte Winterfell. Dieses ist im Gegensatz zum Sommerfell viel dicker und länger. Unter den Deckhaaren wachsen im Winter besonders viele dichte, feine und dunkelgraue Wollhaare, welche dem Fuchs Wärme spenden. An den Beinen sind die Haare kürzer, sodass kein Schmutz oder Schnee daran hängen bleibt. Ab Anfang April verliert er sein dichtes Winterfell und es bildet sich das lichte Sommerfell. Dieses ist erst im September vollständig ausgebildet.

Fuchs im Winter

Auch die Farbe des Fells unterscheidet sich im Sommer und im Winter. Im Sommer besitzen sie an der Unterseite ein dunkelgraues, dünnes Fell, das sich gut in die dunkle Vegetation einfügt, wenn Eis und Schnee nicht mehr vorhanden sind. Im Winter wächst dem Fuchs auch vermehrt weißes Fell, damit er sich in den gefrorenen Lebensraum einfügen kann.

In Deutschland ist der Rotfuchs heimisch. Dieser hat im Vergleich zu anderen Fuchsarten kleinere Beine, Hälse und Ohren. Dies bedeutet, dass weniger Körperoberfläche vorhanden ist, wodurch mehr Wärme im Körper gespeichert wird. Dies wiederum hilft dem Fuchs, im Winter warm zu bleiben.

Dickes Fell am Schwanz

Dem Fuchs wächst vor allem am Schwanz ein dickes und dichtes Winterfell. Während dem Schlafen kann sich der Fuchs mit seinem dicken Schwanz zudecken und ihn um seinen Körper wickeln. Dies hilft ihm auch bei sehr kalten Temperaturen warm zu bleiben.

Fuchs sitzt im Schnee
Fuchs sitzt im Schnee

Körperfett hält den Fuchs warm

Ab Herbst beginnt der Fuchs damit, sich eine Fettschicht anzufressen in dem er vermehrt Jagd und mehr Nahrung zu sich nimmt. Die Fettschicht dient ihm nicht nur als Vorrat für den Winter, wo er oft nur wenig zu fressen bekommt, sondern auch als Wärmespeicher. Die Fettschicht ist ein sehr guter Wärmeisolator und hilft ihm zusammen mit dem Winterfell warm zu bleiben.

Ultraschall-Abwehrsystem*

Wie leben Füchse im Winter?

Dadurch, dass Füchse im Winter ein dickes Winterfell haben, unterscheidet sich ihr Verhalten bei kaltem Wetter nicht wesentlich von anderen Jahreszeiten. Die Tiere sind den größten Teil des Winters bei der Jagd oder auf Nahrungssuche. Im Dezember bis Februar ist Paarungszeit, welche verschiedene Rituale und Aktivitäten mit sich bringt, denn der Rüde muss ein passendes Weibchen finden. In dieser Zeit ist er viel beschäftigt: er muss sich seiner außerwählten Fähe beweisen und gleichzeitig Konkurrenten vertreiben. Während der Paarungszeit sind Füchse außerdem sehr laut. Die Geräusche und Laute sind dabei meist ein Schreien, Bellen oder Kreischen, welches vor allem nachts zu hören ist.

Füchse beim Kampf
Füchse beim Kampf

Wo schlafen Füchse im Winter?

Prinzipiell braucht der Fuchs außerhalb der Paarungszeit bzw. der Aufzucht seiner Jungen keine Höhle zum Schlafen – sie schlafen einfach auf dem Boden. Auch im Winter ist keine Höhle erforderlich. Es kann durchaus vorkommen, dass ein Fuchs unter einer frischen Schneedecke im Freien schläft. Sie rollen sich zu einer Kugel zusammen und wickeln dabei ihren Schwanz wie eine Decke um sich herum.

Fuchs liegt im Schnee
Fuchs liegt im Schnee

Manchmal ist es aber auch so, dass Füchse Höhlen im Schnee graben und sich dort niederlassen. Die Höhle im Schnee bietet ihnen zusätzliche Isolierung denn die Temperaturen innerhalb des Schneelochs sind höher als außerhalb des Lochs. Vor allem wenn kleine Baby-Füchse geboren sind und die Temperaturen noch sehr kalt sind, wird der Nachwuchs manchmal auch in Schneehöhlen untergebracht. Die Welpen werden so vor Raubtieren versteckt und gleichzeitig warmgehalten.

Natürlicher Wärmetausch-Mechanismus

Füchse halten also im Winter keinen Winterschlaf, sondern sind sehr aktiv und schlafen sogar ungeschützt im Schnee. Sie haben ein dickes Winterfell am Körper und am Schwanz, welches sie kuschelig warmhält. Aber gerade an den Beinen und den Pfoten ist das Fell viel kürzer. Wieso frieren Füchse an den Pfoten nicht? Und wie können sie im Schnee mehrere Stunden laufen, ohne dass ihnen die Pfoten einfrieren?

Nun das hat einen ganz besonderen Grund: Füchse verfügen, wie Hunde übrigens auch, über einen sehr mächtigen Mechanismus, den sogenannten Gegenstrom Wärmetausch-Mechanismus in den Pfoten. Die Arterien, die die Pfoten mit sauerstoffreichem Blut versorgen sind ganz eng an die Venen angelagert, die für die Temperaturregulation zuständig sind. Das warme Blut, welches vom Herzen in die Pfoten gelangt, kann so seine Wärme direkt an das kalte Blut in den Venen abgeben, welches wieder zum Herzen zurückströmt. Die Pfoten der Füchse sind also tatsächlich zunächst so kalt wie der winterliche Boden selbst auf dem sie gehen. Das arterielle Blut kühlt also ab, wenn es die Pfoten erreicht, dadurch geht weniger Wärme an die Umwelt verloren. Wenn dieses Blut dann wieder zum Herzen zurückfließt wird es auf dem Weg erwärmt. So werden schlecht isolierte Körperteile wie die Pfoten unempfindlich gegenüber Kälte, während die Körperwärme konstant gehalten bleibt. Polarfüchse können aufgrund dieses Mechanismus sogar bis zu minus dreißig Grad Celsius in der Arktis überstehen. Aber auch andere Tiere wie Enten, Pinguine oder Seehunde verfügen über solch ein Wärmetausch-System.

Fuchs im Schnee
Fuchs im Schnee

Was fressen Füchse im Winter?

Die Ernährung der Füchse variiert je nach Jahreszeit. Bevorzugt fressen sie Fleisch und jagen kleine Tiere wie Eichhörnchen, Vögel, Kaninchen und an erster Stelle vor allem Mäuse.  Aber auch Insekten, Mais, Beeren, Obst oder Gräser stehen auf dem Speiseplan der Füchse – sie sind also Allesfresser. Zu guten Zeiten wird die überschüssige Nahrung versteckt und dann gefressen, wenn mal nicht so viel erbeutet wurde.

Im Winter frisst er prinzipiell die gleiche Nahrung wie im Sommer – vorausgesetzt sie ist verfügbar. Auch im Winter sind Mäuse die häufigste Nahrungsquelle. Oft ist das Futter in den Monaten jedoch knapp. Daher treibt es hungrige Füchse auch in Siedlungsgebiete, um in Gärten oder Höfen nach Futter zu suchen. Futterquellen im Winter sind vor allem tote Tiere, die beispielsweise überfahren wurden oder aufgrund von Schwäche oder Krankheit gestorben sind. Diese sind für den Fuchs einfache Beute und in der kalten Jahreszeit sehr willkommen.

Fuchs jagd Maus
Fuchs jagd Maus

Der Fuchs ist ein äußerst anpassungsfähiges Tier und ein sehr guter Jäger. Auch im Winter wird er in der Regel genügend Futter finden. Vor allem in der Nähe von Siedungsgebieten ist das Nahrungsangebot auch im Winter reichlich. Man sollte daher keine Füchse füttern!

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