Heimische Spechte – Die Spechtarten im Überblick

Unsere heimischen Vögel lassen sich in Familien einordnen. Diese Familien wiederum sind in bestimmte Ordnungen untergliedert. Weltweit und auch in Deutschland gibt es zahlreiche Ordnungen und Familien mit wiederrum zahlreichen Arten. Einen Überblick zu behalten ist daher gar nicht so einfach.

In diesem Artikel geht es um die verschiedenen Arten der Spechte. Spechte sind eine Familie aus der Ordnung der Spechtvögel, welche 28 Gattungen mit mehr als 200 Arten enthält. Ihr seht, es gibt zahlreiche Spechtarten aber nicht alle kommen in Deutschland vor. Die Familie der Spechte lässt sich außerdem in drei Unterfamilien kategorisieren: Die Echten Specht, die Zwergspechte und die Wendehälse.

Unser Überblick soll euch bei der Identifizierung von heimischen Spechten helfen. Wenn du wissen möchtest was Spechte fressen, dann schau doch mal hier vorbei: Was fressen Spechte?

In diesem Artikel erfährst du mehr zur Identifizierung von Vögeln.

Merkmale von Spechten

Spechte haben eine besonders enge Verbindung zu Bäumen und zum Wald. Alle unsere heimischen Spechtarten, mit Ausnahme des Wendehalses, nutzen den Baumstamm oder dickere Äste zur Anlage ihrer Höhlen. Durch ihre hohe Anpassungsgabe gelang es den Spechten Nischen zu erschließen, die anderen Tiergruppen verschlossen sind. Manche Spechtarten nutzen zum Beispiel Bäume und Totholz, um in den Holzkörpern Insektenlarven zu erbeuten, die für alle anderen Vogelarten unerreichbar sind. So schafft es der Grünspecht als Ameisenspezialist sogar in strengen Winter, genügend Nahrung zu bekommen.

Spechte sind auch in der Hinsicht eine ganz besondere Vogelart, dass sie eine sehr spezielle und damit charakteristische Verhaltensweise an den Tag legen. Jeder von euch wird es sicher schon einmal gehört haben: ein lautes Klopfen im Wald. Die Wahrscheinlichkeit, dass dieses Geräusch von einem Specht stammt, ist sehr hoch, denn Spechte hämmern mit ihrem Schnabel lautstark auf die Äste der Bäume.

Specht
Specht

Warum hämmern Spechte?

Dieses Hämmern geschieht mit einem erheblichen Kraftaufwand und einer großen Ausdauer. Spechte zerspanen damit das Holz der Bäume, um Nahrung zu finden, Nisthöhlen zu bauen, ihr Revier zu markieren oder Partner anzuziehen. Das laute Trommeln erfüllt also verschiedene Funktionen und hat beispielsweise eine ähnliche Funktion wie der Gesang der Singvögel. Ein Specht kann bis zu 20 Schläge pro Sekunde ausführen. Tatsächlich muss der Körper einen Aufprall in der Stärke der 1200-fachen Erdbeschleunigung abfeder. Das ist vergleichbar mit einem Menschen, dessen Kopf mit einer Geschwindigkeit von 26 Km pro Stunde gegen eine Wand prallt.

Damit der Specht erfolgreich ist, muss er einerseits die Kraft möglichst ungebremst auf das Holz übertragen, andererseits darf sein Gehirn aber keinen Schaden nehmen. Hierfür gibt es verschiedene Mechanismen und Eigenheiten des Spechtes, die dem entgegenwirken:

Der Übergang vom Schnabel zum Schädel ist mit einem Dämpfungssystem versehen. So mündet der Oberschnabel in einen Bereich des Vorderschädels, der von einer Art schwammartigem Knochen gebildet wird. An dieser verstärkten Stelle werden die Schläge absorbiert. Zudem ist das Gehirn des Spechts speziell angepasst: Es sitzt relativ starr und fest im Kopf und ist von starken Muskeln umgeben, die als Stoßdämpfer dienen.

Aussehen und Lebensweise von Spechten

Spechte kommen nicht nur in Deutschland vor, sondern sind in Süd- und Mittelamerika mit 100 Arten am meisten vertreten. Aber auch sonst kommen sie fast überall auf der Welt vor. Die Vögel sind von ihrem Körperbau her weit gestreckt und haben einen starken, kantigen Meißelschnabel der bei einigen Arten fast so lang ist wie der Kopf selbst. Des Weiteren haben Spechte eine dünne, platte und hornige Zunge, die sie um die vierfache Länge des Oberschnabels herausstrecken können.  Anhand der Widerhaken, welche sich an der Zungenspitze befinden, können sie tief in der Baumrinde sitzende Insekten herausholen. Die Füße der Spechte sind eher kurz und haben kräftige Krallen, mit denen sie sich gut am Baum festhalten können.  

Spechte leben entweder allein oder paarweise in Wäldern und manchmal auch in Gärten. Sie fliegen recht selten lange Strecken bewegen sich fast nur kletternd oder hüpfen auf dem Boden. Die meisten Spechtarten ernähren sich von Insekten, die sie unter der Baumrinde finden. Zu den beliebtesten Insekten gehören zum Beispiel Ameisen. Manche Arten fressen aber auch Früchte und Pflanzensamen oder sogar Pilze.

Wie die Meisen sind auch die Spechte Höhlenbrüter und zimmern ihre Bruthöhle selbst in Baumstämme. Spechte legen weiße Eier, die vom Weibchen als auch dem Männchen gemeinsam ausgebrütet werden.

Die geistigen Fähigkeiten der Spechte werden innerhalb der Klasse der Vögel als hoch eingestuft, weil ihre Gehirnmasse im Verhältnis zum Körpergewicht relativ groß ist. Alle Spechtarten benötigen einen ausgeprägten Orientierungssinn und ein gut entwickeltes Ortsgedächtnis, um je nach Jahreszeit die ergiebigsten Nahrungsquellen zu nutzen. Das setzt ein plastisches Lernverhalten und ein gutes Langzeitgedächtnis vorraus.

Spechte – unsere heimischen Arten

In Deutschland findet man verschiedene Spechtarten, welche unterschiedlich häufig vorkommen. Während zum Beispiel der Buntspecht oder der Grünspecht zu den häufigsten heimischen Vögeln gehören, sind der Weißrückenspecht und der Wendehals nur eher selten anzutreffen. Hier geben wir euch einen Überblick über die häufigsten Spechtarten in Deutschland inklusive Bild mit einer kurzen Beschreibung.

Der Grünspecht

Grünspecht
Grünspecht

Der Grünspecht gehört zu unseren häufigsten heimischen Spechtarten und ist das ganze Jahr über anzutreffen. Er ist etwa 31 -36 cm groß und damit so groß wie eine Taube und hat eine graugrüne Farbe. Die typische rote Haube auf dem Kopf hat er ebenfalls. Allerdings tanzt der Grünspecht hinsichtlich der Verhaltensweise etwas aus der Reihe, denn der Vogel erbeutet seine Nahrung hauptsächlich auf dem Waldboden oder auf Wiesen. Daher wird er auch Erd- oder Grasspecht genannt. Außerdem bohrt er mit seinem Schnabel mit Vorliebe in Ameisenhaufen, um sich an den Insekten und deren Larven zu laben.

Als Lebensraum bevorzugt er Laub- und Mischwälder, Obstplantagen, Alleen und Feldgehölze. Aber auch in deutschen Gärten kann er gesichtet werden, vorausgesetzt sie verfügen über einen großen alten Baumbestand.

Grünspechte sind keine eifrigen Zimmerer. Geeignete Höhlen zum Brüten werden daher über viele Jahre genutzt. Gibt es weitere Interessenten an der Höhle, setzt sich der Grünspecht in der Regel durch, weil er die auserkorene Bruthöhle bereits vor der Brut permanent bewacht. Das Weibchen legt 5-7 Eier, aus denen nach ca. 2 Wochen die Jungen schlüpfen. Den Winter verbringen Grünspechte vorwiegend in ihren Brutrevieren, das heißt sie sind keine Zugvögel.

Grünspechte trommeln nicht zur Reviermarkierung, sondern meist nur ganz leise im unmittebaren Bereich der Bruthöhle zur Nahverständigung mit dem Partner. Dafür ruft der Grünspecht umso ausdauernder. Hierzu wählt er sich oft die Spitze eines hohen Baumes, von wo die Rufe besonders weit zu hören sind.

Hier erfährst du welche Vögel in Deutschland überwintern.

Der Buntspecht

Buntspecht
Buntspecht

Der Buntspecht ist etwa so groß wie eine Drossel und wird auch Großer Buntspecht oder Rotspecht bezeichnet. Charakteristisch für seine Erscheinung sind das schwarz-weiße Federkleid, der rote Unterschwanz und natürlich der rote Hinterkopffleck – der aber den Weibchen fehlt. Er ist in Mitteleuropa die häufigste vorkommende Spechtart.

Obwohl der Buntspecht Wälder und Parks mit alten Bäumen als Lebensräume bevorzugt, kann man ihn auch im Garten oder auf Streuobstwiesen finden. Außerdem kommt er gerne an Futterstellen und frisst auch Meisenknödel.

Hören kann man den Buntspecht vor allem zwischen Mai und Anfang Juni, denn zu dieser Zeit beginnt er in mehreren weichholzigen oder morschen Laub- oder Nadelbäumen Bruthöhlen zu hacken, wobei er aber nur eine fertigstellt.  Der Buntspecht legt 4-7 Eier, aus denen nach 12 tagen die Jungen schlüpfe. Ab der zweiten Lebenswoche sind junge Buntspechte sehr laut, wodurch man die Bruthöhle recht schnell finden kann. Bis zum Flügge werden benötigen die Vögel 3-4 Wochen.

Der Buntspecht ernährt sich hauptsächlich von Insekten und deren Larven. Als Ergänzung dienen Samen von Nadelbäumen sowie Obst und Beeren.

Der Weißrückenspecht

Aufgrund der Größe und der ähnlichen Gefiederfärbung wird der Weißspecht häufig mit dem Buntspecht verwechselt. Allerdings sind beim Weißrückenspecht wesentlich mehr helle Bereiche im Rückengefieder vorhanden (daher auch der Name) und der gesamte Scheitelbereich ist leuchtend rot gefärbt und wirkt fast wie eine kleine Kappe. Außerdem ist der Weißrückenspecht etwas größer als der Buntspecht und haben einen besonders markanten, kräftigen Schnabel.

Der Weißrückenspecht ist bei uns in Deutschland allerdings eher selten anzutreffen. Das große Verbreitungsgebiet liegt vor allem in der Paläarktis. Er lebt am liebsten in Laub- und Mischwäldern mit einem hohen Anteil an Nadelgehölz und auch hinsichtlich der Nahrung unterscheidet er sich nicht von anderen Spechtarten: Am liebsten frisst er Insekten und deren Larven.

Die Geschlechter des Weißrückenspechtes teilen sich in ihrem Streifgebiet das Nahrungsangebot auf. Dazu suchen sie nicht nur Nahrung an unterschiedlichen Plätzen, sondern arbeiten auch mit unterschiedlichen Strategien. Männchen suchen intensiver an dickeren Stamm- und Astabschnitten und meißeln tiefer im Holzkörper. Weibchen dagegen arebeiten und suchen näher an der Oberfläche des Stammes nach Nahrung. Die Weibchen des Weißrückenspechtes haben tendenziell einen kürzeren und etwas schwächeren Schnabel.

Der Grauspecht

Der Grauspecht ist eher weniger bekannt, obwohl er auch in Deutschland heimisch ist. In seiner Grundfärbung ähnelt er dem Grünspecht. Allerdings hat er keinen roten Scheitel, sondern nur einen roten Stirnfleck, der beim Weibchen fehlt. Mit etwa 28 cm ist der Grauspecht ein bisschen kleiner als der Grünspecht. Auch vom Verhalten her, erinnert er an den Grünspecht, denn der Grauspecht sucht seine Nahrung ebenfalls auf dem Boden. Er wird daher auch als „Erdspecht“ bezeichnet. Der Körperbau des Grauspechts ist allerdings weniger an den Nahrungserwerb am Boden angepasst. Er hat kürzere Unterschenken, einen kürzeren Schwanz und wiegt mit 140 Gramm etwa ein Drittel weniger als der Grünspecht. Obwohl er sich die meiste Zeit des Jahres in hohem Maße von Ameisen ernährt, nutzt er im Winter zusäzliche Nahrungsquellen wie etwa Beeren unnd Aas. Daher kann man ihn auch an Futterplätzen mit fetthaltigen Futter beobachten. Sein Hämmern hat außerdem einen melancholischen Klang.  

Die Bruthöhlen des Grauspechts befinden sich in unterschiedlicher Höhe, vorwiegend in krankem oder bereits abgestorbenem Holz. Das Weibchen legt rund 6 Eier. Die etwa 18 Tage lang gebrütet werden. Die Jungen bleiben dann insgesamt 25 Tage im Nest bevor sie ausfliegen. Typisch für alle Ameisenjäger unter den Spechten ist, dass sie das Futter für ihre Jungen im Kropf speichern. Damit können sie weiter von der Höhle entfernt liegende üppige Nahrungsquellen nutzen und größere Mengen transportieren. Somit reichen 20 Fütterungen pro Tag aus, während die Buntspechte 60 bis 100 mal füttern müssen.

Der Wendehals

Wendehals
Wendehals

Der Wendehals ist kein typischer Specht, denn er ähnelt vom Aussehen her weder dem Buntspecht noch dem Grünspecht. Seine Farbe ist vielmehr grau-braun gefleckt. Beide Geschlechter sehen gleich aus. Außerdem ist der Schnabel des Wendehalses schwächer und er kann sich keine Bruthöhle zimmern. Den Winter verbringt er in wärmeren Gebieten und zählt zu den Zugvögeln. Der Wendehals wird daher auch nicht zur Familie der echten Spechte zugeordnet.

Seinen Namen verdankt der Wendehals seiner außergewöhnlichen Fähigkeit, seinen Hals wie eine Schlange zu verdrehen. Außerdem hat er eine klebrige Zunge mit der er Ameisen spielend leicht fangen und verspeisen kann. Sein Nest sucht er sich in alten, bereits vorhandenen Baumhöhlen, Spechtlöchern oder Kunsthöhlen. Interessant ist, dass er selbst kein Nistmaterial verwendet und seine Eier in die kahle Höhle legt.

Bezüglich ihres Lebensraums sind sie dann aber den anderen Spechten wieder sehr ähnlich. Sie mögen offene Laubwälder, Parkanlagen, Gärten mit alten Obstbäumen oder Streuobstwiesen. Die Wendehalsbestände haben in den letzten Jahren leider deutlich abgenommen.

Der Kleinspecht

Kleinspecht
Kleinspecht

Wie der Name schon verrät, handelt es sich beim Kleinspecht um den kleinsten heimischen Specht. Er ist lediglich so groß wie ein Spatz, nämlich 14-15 cm. Aufgrund seiner Größe ist er sehr wenid und kann deshlab auf der Untereite von Ästen Nahrung oder Deckung suchen. Optisch ähnelt er dem Weißrückenspecht mit seinem schwarz-weiß gestreiften Rücken, alerdings hat er kein Rot an den Unterschwanzdecken.

Wegen seiner geringen Größe ist der Kleinspecht auf weiches Totholz angewiesen. Er fühlt sich aber auch in alten, totholzreichen Wäldern bis in die montane Stufe wohl, wenn diese einen hohen Laubholzanteil bieten. Der Kleinspecht ist in ganz Europa heimisch und besiedelt hauptsächlich Laubwälder, Parks, Streuobstwiesen und auch Gärten mit umfangreichem Baumbestand. Auch er sucht seine Nahrung an Bäumen. Sie besteht aus kleinen Insekten und deren Larven sowie Sämereien und Obst. Auch der Kleinspecht kommt an Futterhäuschen im Garten.

Du möchtest ein eigenes Futterhaus für den Garten basteln? Dann schau doch mal hier vorbei: DIY Vogelfutterhaus mit Dach

Seine Bruthöhle zimmert der Kleinspecht, wie alle anderen Spechtarten auch, in Bäume, die in den meisten Fällen bereits abgestorben sind. Das Einflugloch dieser Bruthöhle ist meist nur 32 mm groß. Kleinspechte haben mit 6 bis 9 Eiern je Gelege die höchste Eizahl unter den Buntspechten. Dies ist eine Anpassung an die relativ hohe Verlustrate und ein Hinweis auf ein eher kurzes durchschnittliches Lebensalter. Ein weiterer Grund warum der Kleinspecht manche geeignet scheinende Wälder meidet, ist sein großer Verwandter, der Buntspecht. Obwohl der Kleinspecht jedes Jahr eine Höhle anlegt, findet der Bunspecht sie häufig und erbeutet die Brut.

Der Mittelspecht

Bei dieser Spechtart handelt es sich um einen 20-22 cm großen Vogel, der stellenweise sehr häufig vorkommt und anderenorts wieder nur sehr selten anzutreffen ist. Auch er ähnelt vom Aussehen her stark dem Buntspecht allerdings ist er etwas kleiner. Weitere Unterscheidungsmermale sind der schwarze Streifen, der nicht ganz bis zum Schnabel führt und der rote Fleck auf dem Kopf, welcher größer ist als beim Buntspecht. Bauch und Unterschwanzdecken des Mittelspechts weisen ebenfalls eine leichte Rotfärbung auf.

Wie alle Spechte mag auch er Wälder ist aber auch in größeren Gärten oder Parks mit einem alten Obstbaumbestand anzutreffen.  Am liebsten mag er jedoch Eichen. Zwischen April und Mai zimmert der Mittelspecht seine Bruthöhle um 5-6 Eier abzulegen, die dann 12-13 Tage lang gebrütet werden. Die Nestlinge benötigen dann 20-24 Tage um flügge zu werden.

Die Ernährung des Mittelspechts unterscheidet sich nicht von seinen Artgenossen.

Der Dreizehenspecht

Der Dreizehenspecht ist mit 20 cm etwa fast so groß wie ein Buntspecht. Er ist ebenfalls schwarz-weiß gefiedert und hat auffällige schwarze Streifen, die sich von den Augen bis zu den Schulterpartien ziehen. Im Gegensatz zum Buntspecht besitzt das Männchen einen gelben Scheidel. Die Weibchen sind hingegen schwarz-weiß und haben wie der Weißrückenspecht einen weißen Bürzel.

In Deutschland ist der Dreizehenspecht vor allem im Bayrischen Wald und in den östlichen Alpen zu finden. Besonders häufig sieht man ihn aber in Sibirien und Skandinavien. Dreizehenspechte sind eher weniger scheu und lassen sich nicht stören, sodass man sie auch aus nur kurzer Entfernung beobachten kann. Die beste Chance auf eine Beobachtung hat man m Vorfrühling zwischen März und Mai in fichtenreichen Bergwäldern mit hohen Totholzanteilen.

Der Lebensraum dieser Spechtart ist durh lange, strenge Winter und eine kurze Vegetationszeit geprägt. Als einziger europäischer Specht besitzt er nur drei Zehen. Als Grund wird vermutet, dass er somit weniger Wärme verliert. Außerdem hat er einen besonders kompakten Körperbau.

Die Ernährung gleicht denen seiner Artgenossen. Allerdings ernährt er sich unter günstigen Bedingungen zu mehr als 90% von Borkenkäfern. Seine Bruthöhle zimmert er am liebsten in kernfaule Stämme von Fichten oder Arven. Das Weibchen legt nur drei Eier, die etwa 12 Tage lang gebrütet werden. Die Nestlingszeit beträgt gut drei Wochen.

Im Gegensatz zu den Buntspechten legt er auch während der Brutzeit weitere Distanzen bis zu 1,5 km von der Bruthöhle zu potenziellen Nahrungsplätzen zurück.

Der Schwarzspecht

Schwarzspecht
Schwarzspecht

Der Schwarzspecht ist ein ganz besonderer Specht denn sein Federkleid ist rabenschwarz, was diesem Vogel ein ganz besonderes Aussehen verleiht. Die Männchen mit ihrer feuerroten Kopfplatte stechen dabei besonders hervor. Die Weibchen sind nur am Hinterkopf rot. Außerdem ist der Schwarzspecht mit 45 cm der größte unserer heimischen Spechte. Trotz seines riesigen Schnabels kann der Schwarzspecht sehr fein damit arbeiten und kleinste Käferlarven erbeuten. So öffnen sie auch anderen Vogelarten, wie bspw. Meisen oder Baumläufern, den Zugang.

Der Schwarzspecht ist in ganz Deutschland verbreitet, aber mit deutlichen Schwerpunkten in den großen Waldgebieten der Mittelgebirge. Lücken zeigen sich an der Küste und wo der geschlossene Wald fehlt.

Der Schwarzspecht ist ein Einzelgänger und hat nur in der Brutzeit eine flüchtige Beziehung zum Weibchen. Er lebt in Laub- Misch und Nadelwälder mit altem Baumbestand. Die Paarungszeit beginnt im April und wird von viel Trommeln und Schreien begleitet. Etwa 40 Mal in 2,5 Sekunden kann der Schwarzspecht auf das Holz hämmern. Der Bau einer Bruthöhle dauert etwa 4 Wochen. Ein besodners beliebter Brutbaum ist die Buche. Im verbreitungsgebiet der buche bildet sie mit Abstand seinen bevorzugten Höhlenbaum. Grund dafür scheinen die glatte Rinde und die langen astfreien Schäfte zu sein, die vor Beutegreifern wie dem Baummarder schützen.

Der Schwarzspecht ist außerdem intelligenter als die anderen Spechtarten, denn er hat ein differenzierteres Gehirn und ist sozialer als seine Artgenossen. Ausgewachsene Schwarzspechte sid außerdem besonders standorttreu. Die Ortskenntniss macht sie erfolgreich. So haben Männchen innerhalb einer Jahresperiode eine Überlebensrate von knapp 80%. Weibchen liegen bei nur 65%

Du möchtest etwas zum Schutz unserer heimischen Vogelwelt tun? Dann schau doch mal hier vorbei: Vogelschutz – Wie du Vögel schützen kannst

2 Kommentare

  • Christa Wyss

    Guten Morgen

    Ihr Beitrag hat mir sehr gefallen.
    Einzig, der abgebildete Mittelspecht ist ein Buntspecht. (Der schwarze Streifen führt bis zum Schnabel, der rote Fleck auf dem Kopf ist zu klein)
    Ich bin mir ziemlich sicher.

    Mit freundlichen Grüssen,
    Christa Wyss

Eine Antwort schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

error: Das Kopieren von Inhalten dieser Seite ist nicht erlaubt.