Blauer Vogel – diese Vögel haben ein blaues Federkleid
Zur Identifizierung von Vögeln im Garten oder im Wald wird meist die Farbe des Vogels als erstes Kriterium herangezogen. Und das aus gutem Grund – die Farbe ist schließlich das Erste was uns ins Auge sticht.
In diesem Artikel möchten wir daher auf blaue Vogelarten eingehen, denn auch bei uns in Deutschland gibt es einige Vögel mit blauen Federn. Bei einem blauen Vogel kann es sich um einen Eisvogel, eine Blaumerle, eine Blauelster eine Blaumeise, eine Blauracke oder eine heimische Elster handeln.
Im Folgenden möchten wir genauer auf diese Vogelarten eingehen.
Inhalt
Vogelarten mit blauem Federkleid
Exotische Vögel mit prachtvollem bunten Federkleid findet man vornehmlich in den tropischeren Regionen der Welt. Aber auch bei uns in Deutschland gibt es viele farbenfrohe Vögel. Einige davon zählen zu den häufigen heimischen Vogelarten, andere hingegen sind nur sehr selten zu finden oder sogar ausgestorben.
Generell haben Singvögel sehr kräftige und leuchtende Farben. Außerdem sind es meist die Männchen, die eine besonders auffällige Färbung des Gefieders aufweisen. Dies liegt daran, dass die Männchen mit ihrem Federkleid den Weibchen imponieren müssen.
Hierzulande leben über 300 Vogelarten und einige davon schmücken sich mit blauen Federn. Manche können einen blauen Kopf, eine blaue Brust oder einen blauen Rücken haben. Hast du einen blauen Vogel gesehen, hält sich die Auswahl an blauen Vogelarten jedoch begrenzt. Im folgenden möchten wir dir einige blaue Vogelarten vorstellen und dir so dabei helfen, den gesichteten Vogel schnell zu identifizieren.
Der Eisvogel
Der Eisvogel ist ein wunderschöner blauer Vogel und bei uns in Deutschland heimisch – auch wenn er nicht leicht zu finden ist. Er gehört wohl zu den bekanntesten blauen Vögeln. Seine kobaltblaue bis türkisfarbene Oberseite schillert je nach Lichteinstrahlung unterschiedlich und ist besonders beeindruckend. Je nachdem wie die Sonne auf die Federn fällt, leuchtet der Eisvogel in unterschiedlichen spektakulären Blautönen. Auf dem Rücken befindet sich außerdem ein leuchtend blauer Streifen. Der Oberkopf, die Schultern sowie die kurzen Schwanzfedern sind dunkelblaugrün bis grünblau und an den Kopffedern befinden sich azurblaue Querbänder sowie an den Flügeldecken azurblaue Spitzen.
Die Unterseite des Eisvogels, also Brust und Bauch, ist rostrot bzw. kastanien- bis goldbraun. Der Kopf und das Gesicht hat weitere auffällige Merkmale und lassen den Eisvogel ganz besonders hübsch wirken. Er hat rotbrauen Ohrdecken und weiße Halsseitenflecken sowie einen blaugrünen oder blauen Bartstreifen. Auf der Stirn befindet sich vor jedem Auge ein goldbrauner Punkt.
Der Eisvogel lebt in Deutschland am liebsten an offenen Süßwasserquellen, denn seine Nahrung besteht vorwiegend aus kleinen Fischen. Nicht selten verschwimmt sein blaues Federkleid daher mit der Farbe des Wassers was ihn perfekt vor Feinden tarnt.
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Die Blaumerle
Die Blaumerle ist ein weiterer blauer heimischer Vogel, der aufgrund seines blauen Federkleids kaum mit einem anderen Vogel verwechselt werden kann. Der kleine Singvogel ähnelt von der Gestalt her einer Amsel. Anders als die Amsel ist er aber nicht schwarz, sondern blau. Bei den Männchen ist es ein tiefes Blau-Schwarz, bei den Weibchen ein blaustichiges Braun-Grau mit hellen Flecken. Schnabel, Beine und Augen sind bei beiden schwarz. Die Unterseite ist orange. Der Gesang der Blaumerle ist melodisch und amselähnlich.
Ihr bevorzugter Lebensraum sind Berghänge, Felswände, Meeresklippe, Steinbrüche oder Ruinen. Manchmal kann man sie aber auch in Städten sichten. In Deutschland ist der schüchterne Vogel jedoch eher selten zu finden, denn er bevorzugt warme Territorien. Das Verbreitungsgebiet in Europa erstreckt sich über ganz Spanien und Portugal sowie andere Mittelmeer-Länder. Für den Inselstaat Malta gilt die Blaumerle als Nationalvogel.
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Die Blauelster
Die Blauelster ist in ihrem Körperbau der Elster sehr ähnlich, allerdings sind Beine und Schnabel proportional gesehen etwas kürzer. Die Blauelster ist jedoch nicht komplett blau sondern sie hat einen braungrauen bis beigefarbenen Bauch und einen braunen Rücken. Die bräunliche Färbung der Oberseite geht stellenweise dann in das Blau der Flügel über. Die Oberseiten der Flügel und der Schwanz sind azurblau und haben ihr zu ihrem Namen verholfen. Der Kopf ist glänzend schwarz mit einer weißen Färbung an der Kehle, die sich bis zum Nacken hinzieht. Die Schwanzspitze ist heller gefärbt bis hin zu Weiß. Beim Blau der Flügel und des Schwanzes handelt es sich um die für Rabenvögel typischen Strukturfarben, d. h. beim richtigen Lichteinfall kann es strahlend azurblau wirken, bei schlechtem Wetter eher gedeckt.
Die Blauelster ist ein sehr lauter und geselliger Vogel, der das ganze Jahr über in kleinen Gruppen lebt. Sie ist sehr standorttreu und besitzt ein ausgedehntes Territorium, das sie nur verlässt, wenn die Wetterbedingungen schlecht sind.
Das Zentrum der Verbreitung liegt in Südostasien – in Südportugal und Spanien kommt jedoch eine Unterart der Blauelster vor, weshalb dieser Vogel auch in Europa zu finden ist.
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Die Blaumeise
Die Blaumeise ist eine häufige heimische Vogelart, die auch sehr oft in deutschen Gärten zu finden ist. Wie ihr Name schon sagt, erkennt man den kleinen Singvogel an seinem blauen Kopf und den blauen Flügeln. Kein anderer Singvogel in Mitteleuropa hat hellblaues Gefieder an Kopf und Oberseite. Das Gesicht ist weiß mit einem schwarzen Streifen über den Augen. Außerdem hat die Blaumeise einen auffälligen gelben Bauch. Durch die gelbe Farbe kann man sie allerdings leicht mit der Kohlmeise verwechseln, diese hat jedoch einen großen schwarzen senkrechten Fleck am Bauch und keine blauen Federn. Außerdem ist die Kohlmeise größer und kräftiger als die Blaumeise.
Blaumeisen sind äußerst quirlige kleine Vögel und ständig in Bewegung. Sie flattern hin und her, auf und ab und können nur schwer stillhalten. Sie sind in fast ganz Europa zu Hause und man kann sie ganzjährig beobachten. Im Herbst und im Winter sind sie oft in Trupps mit anderen Meisenarten unterwegs. Im Garten lieben sie Meisenknödel und sind häufiger Gast am Vogefutterhäuschen.
Du möchtest mehr über diesen kleinen Vogel erfahren? Hier findest du einen Steckbrief zur Blaumeise.
Die Blauracke
Die Blauracke ist ein wunderschöner, farbenfroher Vogel von der Größe einer Dohle. Der große Kopf sitzt auf einem sehr kurzen Hals, die Beine sind im Vergleich zum Körper schwach gebaut. Das Gefieder der Blauracke schillert in den verschiedensten Blautönen: Kopf, Hals und die gesamte Unterseite sind blau. Diese wirken in der Sonne kräftig blau, im Schatten eher türkisgrün. Damit gehört die Blauracke mit ihrem türkisfarbenen und azurblauen Gefieder zu den sehr auffallend gefärbten Vögeln in Europa. Der obere Rücken und die Schultern sind rötlich-zimtfarben, der untere Rücken violettblau, die Oberschwanzdecken ultramarinblau.
Allerdings ist die Blauracke bei uns in Deutschland leider nahezu ausgestorben. Einzelsichtungen kommen nur sehr selten vor. Dies ist auf die intensive Landwirtschaft in den 60er und 70er Jahren zurückzuführen. Heute lebt die Blauracke noch in Osteuropa, Ungarn, Italien, Spanien und Nordwestafrika. Ihr idealer Lebensraum besteht aus ruhigem Weideland, das ab und zu von Bäumen aufgelockert wird.
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Die heimische Elster
Auch unsere heimische Elster kann zu den blauen Vögeln gezählt werden. Sie hat zwar ein vornehmend schwarz-weißes Gefieder, weist aber auch blaue Federteile auf. Der Kopf, der Rücken und die Brust sind schwarz, der Bauch und die Flanken sind weiß, an der Schulter haben sie weiße Flecken. Die Schwanz- und Schwungfedern der Elster glänzen metallisch blau oder grünlich, je nach Sonneneinwirkungen. Der Schwanz ist gestuft und häufig so lang wie der gesamte Rest des Körpers, auf jeden Fall aber länger als die Flügel.
Die männlichen und weiblichen Elstern unterscheiden sich äußerlich nicht voneinander, Männchen sind mit im Durchschnitt jedoch etwas schwerer als Weibchen
Elstern bevorzugen Landschaften mit Hecken, Büschen und Bäumen. Sie sind intelligente und sehr gesellige Vögel, die oft paarweise oder im Winter auch in größeren Gruppen unterwegs. Sie ernähren sich vor allem von Insekten wie Larven, Würmern, von kleinen Wirbeltieren wie Mäusen und Amphibien, von Aas sowie von Früchten, Samen und Pilzen.
Die Elster besiedelt weite Teile von Europa und Asien sowie Nordafrika. In Deutschland zählt sie zu den häufigsten Brutvogelarten. Früher wurde sie stark verfolgt aber ihre Population, vor allem in Städten, hat wieder deutlich zugenommen.
Du möchtest mehr über diesen intelligenten Vogel erfahren? Hier findest du einen Steckbrief zur Elster.
Der Kleiber
Der kleine Singvogel ist mit seiner orange-blauen Färbung unverwechselbar, man kann ihn überall da entdecken, wo es alte Laubbäume gibt.
Das Kleiber Männchen unterscheidet sich nicht wesentlich vom Weibchen. es hat lediglich etwas rotbraunere Flanken. Der meißelförmige Schnabel endet in einem schwarzen Augenstreif im sonst weißen Gesicht. Die Unterseite ist orange, die Oberseite blaugrau. Auf den rotbraun gefärbten Oberschwanzdecken sind große, weiße Flecken. Die Wangen und die Kehle sind weiß. Insgesamt wirkt der Kleiber sehr kompakt.
Der Kleiber ist sehr ruffreudig und laut und haben einige Rufe auf Lager. Der Kleiber ist flink, lebhaft und klettert ruckartig und geschickt an Stämmen und Zweigen entlang.
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In diesem Artikel erkläre ich dir in fünf Schritten, wie du Gartenvögel identifizieren kannst. Ich bin sicher, dass du mit ein wenig Übung bald alle deine Vögel im Garten identifizieren kannst!
Weitere nicht heimische blaue Vogelarten
Der Blauhäher
Der Blauhäher (Cyanocitta cristata) ist ein charakteristischer nordamerikanischer Singvogel, der durch sein auffälliges Erscheinungsbild und seine vielseitigen Verhaltensweisen beeindruckt. Mit leuchtend blauem Kopf, Flügeln und Schwanz, kontrastiert gegen einen weißen Bauch und umrahmt von schwarzen Markierungen, ist der Blauhäher ein Juwel der Vogelwelt. Seine Fähigkeit, eine breite Palette von Rufen und Melodien zu erzeugen, sowie sein Talent zur Imitation anderer Vögel und Geräusche zeichnen ihn als klugen Kommunikator aus. Ob in Wäldern, Parks oder Vorstädten, der Blauhäher verbreitet nicht nur lebendige Farben, sondern auch eine lebendige Präsenz, die Bewunderung und Neugier weckt.
Mehr zu diesem blauen Vogel könnt ihr hier nachlesen: Der Blauhäher
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