Weiße Vögel – Diese Vögel haben ein weißes Federkleid

Unsere heimische Vogelwelt ist äußerst artenreich und vielseitig. Es gibt so viele verschiedene Vogelarten, dass man als Laie leicht den Überblick verlieren kann. Viele Menschen identifizieren Vögel daher anhand ihrer Farbe. Weitere wichtige Unterscheidungskriterien sind die Größe, die Form und der Schnabel. Allerdings kommt erschwerend hinzu, dass männliche und weibliche Vögel oftmals sehr unterschiedlich gefärbt sind.

Hier findet ihr weitere Tipps für die Identifizierung von Vögel: Gartenvögel identifizieren – Eine Schritt für Schritt Anleitung

Dies ist auch bei weißen Vögeln nicht anders. So kann es vorkommen, dass das Männchen komplett weiß ist, das Weibchen aber eher grau oder braun gefärbt ist. Außerdem gibt es viele schwarz-weiße Vögel, die oftmals ein weißes Gefieder mit schwarzen Elementen haben. Nichtsdestotrotz soll es in diesem Artikel um weiße Vögel gehen. Da es zahlreiche Vögel mit weißen Federn gibt, beschränken wir uns im Folgenden auf die häufigsten weißen Vögel in Deutschland.

Heimische weiße Vogelarten

Bei unseren heimischen weißen Vögeln handelt es sich oftmals um Reiher oder Schwäne und nicht um Sperlingsvögel oder gar Singvögel. Es sind oftmals die Wasservögel, die ein weißes Federkleid besitzen. Natürlich gibt es auch Ausnahmen. Die berühmtesten weißen Vögel sind sicherlich die Schneeeule und die weiße Taube. Im Folgenden möchten wir euch die einzelnen Vogelarten genauer vorstelle.

Die Schneeeule

Schneeeule

Die Schneeeule ist eine weiße Eulenart die zu den Uhus gehört. Ihre Flügelspannweite beträgt ca. 160 cm und die Körperlänge misst 70 cm wobei das Männchen viel kleiner ist als das Weibchen. ausgewachsene Schnee-Eulen wiegen zwischen 1,6 und 2,5 Kilogramm (Männchen durchschnittlich 1700, Weibchen 2100 Gramm).

Die Grundfarbe des Gefieders ist bei beiden Geschlechtern weiß. Allerdings haben Schneeeulen eine mehr oder weniger dichte schwarze Fleckung. Diese ist bei den Weibchen deutlich mehr ausgeprägt als bei den Männchen. Außerdem ist das Alter für die Farbe der Federn ausschlaggebend. Das Federkleid ausgewachsener Männchen wird mit zunehmendem Alter fast völlig weiß. Weibchen und jüngere Vögel haben dagegen dunkle Flecken und Bänder oder Querlinien auf ihrem weißen Gefieder. Der Kopf der Schneeeule ist rund und der Schnabel schwarz.

Aufgrund der harten Schwungfedern ist der Flug der Schneeeule nicht lautlos, wie es bei anderen Eulenarten der Fall ist, sondern rauschend. Auf der Jagd fliegt die Schneeeule dicht am Boden, um so die Beute mit den Greiffüßen packen zu können. Mehr zu Eulen und ihr Jagdverhalten findet ihr hier: Warum haben Eulen so lange Beine?

Ihr natürlicher Lebensraum sind Tundra-Gebiete beispielsweise in Island, Nordeuropa, Kanada oder auch Norwegen.  Die Brutzeit ist im Mai und Juni und dauert 30-34 Tage. Die Jungen bleiben 20-25 Tage am Nistplatz. Das heißt sie schlüpfen im Juni und werden im August flügge.  Während das Weibchen brütet, wacht das Männchen in der Nähe und stößt wütend auf jeden Eindringling. Die Anzahl der Eier und der Bruterfolg schwankt sehr mit dem Nahrungsangebt. Alte Brutplätze werden dabei jedes Jahr aufs Neue aufgesucht.

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Weiße Taube

Weiße Taube

Jeder kennt Tauben, denn sie sind aus unseren Städten nicht mehr wegzudenken. Für viele sind Tauben aber keine beliebte Vogelart, denn sie können Parasiten, Bakterien und Pilze übertragen. Es gibt viele verschiedene Taubenarten. Die Familie der Tauben umfasst ehr als 300 Arten. Die häufigsten heimischen Vertreter sind die Ringeltaube und die Türkentaube. Alle Tauben haben einen recht einheitlichen Körperbau mit einem kräftigen Rumpf und einem relativ kleinen Kopf.

Die Stadttauben haben aber nicht viel gemein mit der weißen Tauben, die ein Symbol für den Frieden ist und oft auf Hochzeitsfeiern freigelassen wird. Doch dieser Brauch ist alles andere als tierfreundlich, denn die weißen Tauben werden aus Profitgründen gezüchtet und nicht artgerecht behandelt.

Bei weißen Tauben handelt es sich oftmals um Brieftauben – eine Taubenrassse, die sich durch ihre besondere Orientierung und ein ausgeprägtes Heimfindevermögen auszeichnet. Daher wurden sie früher verwendet, um Nachrichten zu übermitteln. Die Brieftaubenzüchter verstehen ihr Hobby im Allgemeinen als Sport, ähnlich dem Pferde- und Hundesport. Allerdings ist die Zucht weißer Tauben mit einem ausreichend guten Heimfindevermögen ist nicht einfach. Durch Kreuzung verlieren die Tauben oft an Orientierungsfähigkeit, insbesondere bei großen Entfernungen oder schlechten Wetterbedingungen. Werden diese weißen Tauben, dann beispielsweise auf Hochzeiten freigelassen, finden sie oftmals nicht mehr nach Hause zurück. Jedes Jahr gibt es daher zahlreiche Funde von ausgehungerten und orientierungslosen weißen Tauben, die in der Natur nicht allein zurechtkommen.

Weiße Tauben haben außerdem ein schlechteres Immunsystem als dunkle Tauben. Forscher fanden heraus, dass dunkle Tauben äußerst robust und damit überlebensfähiger sind. Tauben mit dunklem Gefieder leben somit gesünder, haben ein besseres Abwehrsystem und sind besser vor Infektionen geschützt.

Der Höckerschwan

Höckerschwan
Höckerschwan

Der Höckerschwan ist einer der größten flugfähigen Vögel. Seine Körperlänge beträgt 150 cm und seine Flügelspannweite 240 cm. Höckerschwäne wiegen bis zu 13 kg. Höckerschwäne sind komplett weiß gefärbt und haben einen orangenen Schnabel sowie einen schwarzen Höcker an der Schnabelwurzel, dem sie auch ihren Namen zu verdanken haben. Der schwarze Höcker ist außerdem das wichtigste Unterscheidungsmerkmal zu anderen weißen Schwänen.

Der Höckerschwan gehört zur Unterfamilie der Gänse und lebt in weiteren Bereichen Mitteleuropas. Er hält sich bevorzugt auf Seen, Park- und Fischteichen, in seichten Meeresbuchten und im Winter auch auf offenen Flussläufen auf. Schwäne haben in Mitteleuropa nur wenige Fressfeinde.

Sie brüten an stehenden oder langsam fließenden Gewässern mit reichem Nahrungsangebot in Form von Wasserpflanzen oder Fütterung durch Menschen. Im Mai und Juni legen sie etwa 5-7 Eier, welche von der Mutter etwa 35 Tage lang gebrütet werden. Die Küken sind Nestflüchter und beide Eltern kümmern sich vier bis fünf Monate lang bis zum Flüggewerden um die Jungen.

Der Singschwan

Singschwan
Singschwan

Der Singschwan ist etwas kleiner als der Höckerschwan. Er hat eine Körperlänge von 140 bis 150 cm und eine Flügelspannweite von etwa 200 cm. Außerdem unterscheidet er sich vom Höckerschwan durch den gerade gehaltenen Hals und die ganz anders gestaltete Schnabelpartie. Das Gefieder dieser Schwäne ist reinweiß und der Schnabel ist schwarz. Die Augen liegen gleich oberhalb des Schnabelansatzes und sind recht klein. Anders als beim Höckerschwan ist der Hals gerade und nicht s-förmig.

Singschwäne leben beispielsweise in Island, Skandinavien oder Sibirien kommen aber auch im Winter nach Mitteleuropa. Der natürliche Lebensraum des Singschwans ist in der Regel die karge Tundra, die mit niedriger Vegetation bewachsen ist. Sie leben an Flachwasserseen oder langsam fließenden Gewässern mit reicher Ufervegetation. Sie sind an Süß-, Salz- und Brackgewässern zu finden. Im Winter sind sie auch in Norddeutschland anzutreffen.

Der Singschwan kann, im Vergleich zu gewöhnlichen Schwänen, ausdrucksvoll singen.

Der Zwergschwan

Zwergschwan
Zwergschwan

Wie der Name schon vermuten lässt, ist der Zwergschwan deutlich kleiner als Sing- und Höckerschwan. Allerdings ist er immer noch größer als eine Gans. Seine Körperlänge beträgt 122 cm und die Flügelspannweite 175 cm. Er wiegt etwa 5-6 kg. Er hat ebenfalls ein komplett weißes Federkleid und einen schwarzen Schnabel.

Der Zwergschwan kommt in einem ähnlichen Lebensraum wie der Singschwan vor. Er gehört zu den Schwänen, die relativ häufig in lockeren, kolonienartigen Verbänden brüten. Der Zwergschwan kommt im Winter regelmäßig nach Mitteleuropa wobei die meisten Vögeln in den Niederlanden zu finden sind.

Zwergschwäne sind sehr ortstreu und kehren nicht selten zu ihrem vorjährigen Nest zurück. Es besteht nach Schwanenart aus einem großen Haufen Pflanzenmaterial auf einer Erhebung nahe am Wasser mit Vorliebe auch au einer kleinen Insel. Der Zwergschwan legt durchschnittlich 3-4 Eier. Brutbeginn ist ebenfalls im Mai und Juni, die Brutzeit beträgt 29-30 Tage.

Zwergschwäne suchen ihre Nahrung hauptsächlich gründelnd im Wasser und fressen Sprossen sowie wurzeln von Wasserpflanzen. Sie treten dabei oft m Schlick umher und setzen dabei Nahrungsbestandteile des Untergrunds frei. Sie sind nicht so streng vegetarisch wie die anderen Schwäne, sondern fressen auch dünnschalige Muscheln und Schnecken.

Der Löffler

Löffler
Löffler

Der Löffler oder auch Löffelreiher genannt ist ein weißer Vogel, der in Mitteleuropa brütet. Er ist daher ein lokaler Brut- und Sommervogel. Das weiße Gefieder hat einen zarten gelblichen Hauch it einem hold-gelbem Brustband. Charakteristisch sind die langen Federn am Hinterkopf die er in der Erregung zu einer Fächerkrone abspreizt. Seinen Namen verdankt der Löffler seiner löffelartig verbreiteten Schnabelspitze. Der Schnabel ist außerdem sehr lang und verhindert, dass er seine Beute sehen kann, weshalb er sich bei der Nahrungssuche auf eine andere Methode spezialisiert hat: das Seihen.

Aufgrund seines Nahrungsverhaltens lebt der Löffler vor allem in Flachwasserbereichen. In Deutschland sowie in einigen Gebieten Westeuropas hat sich der Löffler neu angesiedelt. Hier brüten Löffler gewöhnlich auf Inseln. Sein Nest baut er bevorzugt kolonieartig in gewässernahen Schilfbereichen. Neststandorte sind aber auch in Büschen und ausnahmsweise auch auf Bäumen bekannt.

Die Hauptnahrung des Löfflers besteht aus Kleinfischen, Wasserinsekten und Mollusken wie Muscheln und Schnecken sowie kleineren Krebstieren.

Seidenreiher

Seidenreiher
Seidenreiher

Der Seidenreiher hat ein völlig weißes Gefieder und einen schwarzen Schnabel sowie schwarze Füße.  Er erreicht eine Körpergröße von 55 bis 65 Zentimeter und wiegt zwischen 280 und 710 Gramm. Die Flügelspannweite beträgt etwa 90 Zentimeter. Im Prachtkleid trägt der Seidenreiher einen Schopf von feinen Schmuckfedern, denen er wohl auch seinen Namen verdankt.

Er brütet hauptsächlich in Südeuropa und hat große Ähnlichkeit mit den Silberreihern, jedoch sind diese deutlich größer. Seine Erscheinung wirkt aufgrund der zierlichen Gestalt sehr elegant.

Auf dem Speiseplan stehen vor allem Fische, Amphibien, Wasserinsekten und Würmer.

Der Kuhreiher

Kuhreiher
Kuhreiher

Der Kuhreiher besitzt ein hauptsächlich weißes Gefieder, einen gelben Schnabel und gelbe Beine. Im Prachtkleid zur Brutzeit trägt der Kuhreiher Federbüschel auf dem Kopf und rotbräunlich gefärbte Federn auf Rücken, Brust und Kopf. Er ist weltweit verbreitet und fehlt nur auf der Antarktika, sein Verbreitungsgebiet hat sich insbesondere im Verlauf des 20. Jahrhunderts stark ausgedehnt. Der europäische Verbreitungsschwerpunkt ist die Iberische Halbinsel. In Mitteleuropa kommt er in geringer Zahl als Brut- und Jahresvogel in Belgien und den Niederlanden vor.

Im Gegensatz zu anderen Reihern ist der Kuhreiher nicht sehr stark an Wasser gebunden. Er fängt auch gerne Insekten in trockeneren Gebieten wie Felder und Weiden. Kuhreiher sind tagaktive Vögel und sehr sozial. Sie sind regelmäßig in kleinen Trupps auf Nahrungssuche, wobei die Gruppenjagd die Effizienz der Nahrungssuche erhöht.

Der Silberreiher

Silberreiher
Silberreiher

Der Silberreiher hat ein strahlend weißes Gefieder einen gelben Schnabel und dunkle Beine und Füße. Die eleganten Silberreiher sind schlank und haben einen besonders langen Hals und erscheinen dadurch sehr grazil und elegant. Seine Länge beträgt 85 bis 100 Zentimeter, die Flügelspannweite beträgt 145 bis 170 Zentimeter und das Gewicht 1 bis 1,5 Kilogramm.

Die Art hat ein sehr großes Verbreitungsgebiet, das weite Teile Ost- und Südeuropas, Nord-, Mittel- und Südamerika, Asien und Afrikas umfasst. Er lebt am liebsten in Schilfgürteln an Seen, Flüssen und Altarmen sowie in Sümpfen, die mit Bäumen und Büschen bestanden sind. Insekten, Amphibien, Fische und Mäuse bilden im Wesentlichen die Nahrung des Silberreihers.

Silberreiher leben in monogamer Saisonehe und bauen ihre Nester dicht an dicht auf der Erde. Meist werden im April oder Mai im Abstand von zwei Tagen 3 bis 5 hellblaue Eier gelegt, die vom ersten Tag an von beiden Partnern bebrütet werden. Die Jungvögel schlüpfen nach 25–26 Tagen und sind mit 40–50 Tagen flügge.

Das Identifizieren von Vögeln anhand ihrer Farbe ist eine einfache Vorgehensweise. Diese Artikel könnten dich in diesem Zusammenhang auch interessieren:

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