Der Pirol: Steckbrief – Merkmale, Verhalten, Lebensraum

Der Pirol, auch bekannt als Oriolus oriolus, ist ein unverwechselbarer Singvogel aus der Familie der Pirolevögel, der für sein leuchtendes gelbes Gefieder bekannt ist. Die meisten Arten der Pirolevögel sind in den Tropen beheimatet; jedoch ist der europäische Pirol in Nord- und Westeurasien weit verbreitet und zieht im Winter nach Südafrika. Die Männchen fallen durch ihr strahlend gelbes Gefieder auf, während die Weibchen eher unscheinbar sind.

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Als waldbewohnender Brutvogel bevorzugt der Pirol hohe Baumkronen und bleibt oft gut versteckt, trotz seiner auffälligen Färbung. Seinen Lebensraum und seine Verbreitung finden wir hauptsächlich in Eurasien und Afrika. Die Ernährung des Piroles besteht hauptsächlich aus Insekten, Früchten und Samen. In der Paarungszeit bauen die Pirole kleine Becher-Nester aus Pflanzenmaterialien, in denen sie ihre Eier legen und ihren Nachwuchs aufziehen

Steckbrief Pirol

Pirol – Paco Gómez from Castellón, Spain, CC BY-SA 2.0, via Wikimedia Commons

Aussehen:

  • Gelbes Federkleid mit schwarzer Gesichtsmaske
  • Mittelgroßer Singvogel mit schlankem Körperbau
  • Lange Flügel und Schwanzfedern

Lebensraum:

  • Laubwälder, Mischwälder und Waldränder
  • Offene Landschaften mit Baumgruppen
  • Bevorzugt feuchte Gebiete

Nahrung:

  • Früchte wie Kirschen, Beeren und Ebereschen
  • Insekten wie Käfer und Raupen
  • Gelegentlich auch Baumsäfte

Gesang:

  • Melodischer und flötender Gesang
  • Imponiergesang während der Brutzeit
  • Imitiert oft andere Vogelrufe

Verbreitung:

  • In Europa, Nordafrika und Teilen Asiens verbreitet
  • Zugvogel, verbringt Wintermonate in Afrika
  • Häufig in Mitteleuropa anzutreffen

Brutzeit:

  • April bis Juli
  • Nestbau in Baumkronen
  • Weibchen legt 3-5 Eier
  • Beide Eltern beteiligen sich an der Aufzucht

Interessante Fakten

  • Der Pirol ist ein auffälliger Singvogel mit leuchtendem gelben Gefieder, der in Eurasien heimisch ist.
  • Als waldbewohnender Vogel bleibt der Pirol oft gut versteckt und ernährt sich hauptsächlich von Insekten und Früchten.
  • Der Pirol hat auch eine Präsenz in der Kultur und spielt eine Rolle im mecklenburgischen Adelsgeschlecht von Bülow.

Systematik

Familie

Der Pirol (Oriolus oriolus) gehört zur Familie der Pirole (Oriolidae) und zur Ordnung der Sperlingsvögel (Passeriformes). Die Familie der Pirole umfasst insgesamt 28 Arten, einschließlich des in Europa heimischen Pirols. Er gehört somit zu unseren heimischen Vögeln.

Pirol auf Baumstamm

Sexualdimorphismus

Es besteht ein deutlicher Sexualdimorphismus bei der Gattung Oriolus. Das Männchen des Pirols ist leuchtend gelb mit schwarzen Flügeln, schwarzem Schwanz und schwarzen Zügeln zwischen dem Auge und dem kräftigen roten Schnabel. Das Weibchen hingegen zeigt eine verwaschenere Färbung: grünlich gelb auf der Oberseite und schmutzig weiß am Bauch, während der Zügel dunkelgrau ist.

Verwandte Arten

Die Gattung Oriolus umfasst insgesamt 28 Arten, von denen der Pirol (Oriolus oriolus) die einzige in Europa vorkommende Art ist. Andere Arten sind in Afrika, Asien und Australien verbreitet und zeichnen sich durch unterschiedliche Gefiederfarben und Größen aus.

Der Pirol ist ein Singvogel und gehört zur Unterordnung der Singvögel (Passeri). Er ist in weiten Teilen Eurasiens verbreitet und kommt in verschiedenen Lebensräumen wie Wäldern, Parklandschaften und Gärten vor. Der Vogel übersiedelt im Winter in südlichere Gebiete und kehrt im Sommer zur Brut zurück.

Der Pirol wurde 1758 von Carl von Linné erstmals beschrieben und in die Gattung Oriolus aufgenommen. Er gilt als einer der schönsten Vögel in seiner Verbreitungsregion und ist aufgrund seines charakteristischen Gesangs gern gesehen. In manchen Jahren wird der Pirol zum „Vogel des Jahres“ gewählt, wie etwa im Jahr 1997 von der Gesellschaft für Naturschutz und Ornithologie Rheinland-Pfalz.

Merkmale und Lebensraum

Aussehen und Gefieder

Der Pirol ist ein Vogel mit auffälligem gelben Gefieder und schwarzen Schwingen. Er zeigt einen deutlichen Geschlechtsdimorphismus, das bedeutet, dass Männchen und Weibchen unterschiedlich aussehen. Sie sind 22-25 cm groß und bewohnen lichte Laub- oder Föhrenwälder, insbesondere die Randzonen von Au- und Bruchwäldern. Sie ernähren sich vorzugsweise als Insektenfresser, nehmen aber auch Beeren und Früchte zu sich.

Natur und Lebensraum

Pirole bevorzugen baumreiche Lebensräume wie feuchte Laubwälder, insbesondere Mopane-Wälder, und meiden trockene und schattenfreie Gebiete wie die Namib, die südwestliche Kalahari und die Karoo. Sie sind hauptsächlich in lichten Laub- und Mischwäldern sowie Waldrändern anzutreffen. Auch auf alten Obstwiesen, in Parks oder großen, gut eingewachsenen Friedhöfen fühlen sie sich wohl. Pirole halten sich gerne in den Kronen hoher Bäume auf.

Besondere Orte

In bestimmten Regionen sind Pirole häufig in der Nähe von Flüssen wie dem Limpopo und dem Save sowie deren Nebenflüssen anzutreffen. Olivenplantagen und Oasen können ebenfalls attraktive Lebensräume für diese Vögel darstellen, während sie das Hochgebirge eher meiden. In städtischen Gebieten bevorzugen sie Parks, Gärten und großzügige Grünanlagen als Lebensraum.

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Gesang des Pirols

Der Gesang des Pirols ist einzigartig und gibt dem Vogel seinen Namen. Er ist eher zu hören als zu sehen, was die Größe und den Lebensraum des Vogels zu einer Herausforderung macht, wenn man ihn beobachten möchte. Tonaufnahmen von Vogelstimmen sind eine ausgezeichnete Ressource, um den Gesang des Pirols kennenzulernen.

Zug und Verbreitung

Zugverhalten

Der Pirol (Oriolus oriolus) ist ein Langstreckenzieher, der als Zugvogel in Mitteleuropa während des Sommers anzutreffen ist. Im Winter zieht er in die tropischen Gebiete Afrikas, genauer gesagt nach Ost- oder Südafrika, um dort zu überwintern. Während der Zugzeit zeigt der Pirol eine hohe Mobilität und wechselt häufig die Rastplätze.

Verbreitung

Pirole sind in Nordafrika, Süd- und Mitteleuropa bis in die Mongolei verbreitet. In Mitteleuropa ist der Pirol vor allem als Brutvogel im Tiefland zu finden, mit vereinzelten Vorkommen bis in Mittelgebirgslagen. Der Verbreitungsschwerpunkt des Pirols in Europa liegt in Südosteuropa, mit nennenswerten Populationen auch in Bulgarien, Rumänien, Ungarn und Bayern.

Die Lebensräume des Pirols sind vielfältig und umfassen offene Laubwälder, Auwälder mit hohen Bäumen, Obstgärten, Parks und große Gärten. Allerdings sind seine Brutgebiete durch Lebensraumverluste in Auwäldern, verursacht durch Flussbegradigung und Bau von Staustufen, zunehmend bedroht. Dies hat zur Folge, dass der Pirol auf der Vorwarnliste gefährdeter Arten geführt wird.

Pirol auf Baum

Ernährung und Fortpflanzung

Nahrung

Der Pirol ernährt sich hauptsächlich von Insekten, insbesondere von Schmetterlingsraupen, die etwa 75% der aufgenommenen Insekten ausmachen. Darüber hinaus nehmen sie auch andere Insekten und deren Larven zu sich. Während der Brutzeit bis zum Ausflug der Jungen liegt der Fokus auf der proteinreichen Nahrung in Form von Insekten. Danach erweitert sich die Nahrungsaufnahme um pflanzliche Elemente wie Früchte und Beeren. Besonders auf Bäumen lebende Insekten stellen hierbei die Hauptnahrung dar. Beeren und Kirschen kommen in geringeren Mengen hinzu.

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Fortpflanzung

Der bevorzugte Lebensraum für den Pirol sind offene Laubwälder, Auwälder mit hohen Bäumen, Obstgärten, Parks und große Gärten. In diesen Lebensräumen finden sie sowohl Nahrungsquellen als auch geeignete Orte für die Fortpflanzung. Die Paarungszeit ist in der Regel zwischen Mai und August, während sie im tropischen Afrika überwintern. Der Langstreckenzieher ist eher zu hören als zu sehen, was eine sichere Reise für unsere Zugvögel ermöglicht.

Zusammenfassend ist der Pirol ein auffälliger und farbenfroher Vogel, dessen Ernährung hauptsächlich aus Insekten sowie pflanzlichen Bestandteilen wie Früchten und Beeren besteht. Der Lebensraum bietet ihm ausreichend Nahrungsquellen und geeignete Bedingungen für die Fortpflanzung.

Rolle in der Kultur

Der Pirol hat in der deutschen Kultur eine besondere Bedeutung. Der französische Name des Pirols, Loriot, wurde wegen seines Pfeifens auch als „Vogel Bülow“ bezeichnet. Darüber hinaus ist der Pirol als Goldamsel bekannt, wahrscheinlich aufgrund der leuchtenden gelben Farbe der Männchen.

In der volkstümlichen Überlieferung wurde der Pirol oft als Pfingstvogel bezeichnet. Die Ankunft der Zugvögel im Mai fällt häufig mit der Pfingstzeit zusammen, daher die Bezeichnung. Die Menschen assoziierten das Erscheinen dieser Vögel oft mit Freude und Glück, was in zahlreichen Liedern, Gedichten und Geschichten zum Ausdruck kommt.

Im Volksglauben galt der Pirol auch als Symbol für Glück. Die goldgelbe Farbe der Männchen verlieh dem Vogel die Aura von Wohlstand und Reichtum. In einigen ländlichen Regionen wurden Pirole als Glücksbringer betrachtet und man glaubte, dass das Hören des Gesangs des Pirols Wohlstand ins Haus bringen würde.

Durch seine Schönheit und sein melodisches Pfeifen hat der Pirol auch Künstler, Dichter und Schriftsteller inspiriert. In der Literatur wurde der Pirol häufig verwendet, um die Schönheit der Natur und die Freude am Leben zu vermitteln. Seine auffällige Erscheinung und seine Verbindung zu Glück und Wohlstand haben dazu beigetragen, dass der Pirol fest in der deutschen Kultur verankert ist.

Schutz und Status

Der Pirol ist in Deutschland eine besonders geschützte Art, gemäß § 7 Abs. 2 Nr. 13 b) Bundesnaturschutzgesetz. Er war im Jahr 1990 Vogel des Jahres und steht auf der Vorwarnliste. Die Bestandszahl liegt in Deutschland zwischen 32.000 und 57.000 Brutpaaren und zeigt derzeit einen stabilen Trend mit einer Zunahme von 9%.

In einigen Bundesländern, wie Nordrhein-Westfalen, ist der Pirol als „stark gefährdet“ eingestuft, während er in Niedersachsen und Bremen als „gefährdet“ gilt. Die Gefährdung des Pirols wird insbesondere durch Lebensraumverlust und Änderungen in der Landnutzung verursacht, wie beispielsweise durch den Rückgang von lichten Laubwäldern und wassernahen Auwäldern.

Die Art wird von der International Union for Conservation of Nature (IUCN) und BirdLife International beobachtet, um die Bestandsentwicklung und den Schutzstatus kontinuierlich zu evaluieren. Aktuell bewohnt der Pirol das Tiefland Mitteleuropas nur von Anfang April bis Anfang September. Während dieser Zeit ist der Pirol ein ausgesprochener Baumvogel und kommt fast nie zum Waldboden herab. Er bevorzugt lichte Laubwälder, vor allem wassernahe Auwälder mit Pappeln und Eichen.

Zur Erhaltung des Pirols sind verschiedene Schutzmaßnahmen notwendig. Dazu gehört die Sicherung und Wiederherstellung geeigneter Lebensräume, wie beispielsweise die Wiederaufforstung von Laubwäldern und die Pflege von Auwäldern. Außerdem sollten geeignete Nistplätze erhalten und gefördert werden, um den Fortbestand dieser schönen Vogelart langfristig zu sichern.

Häufig gestellte Fragen

Wie groß ist der Pirol?

Der Pirol ist ein mittelgroßer Vogel mit einer Größe von etwa 22-25 cm und einem Gewicht zwischen 40 und 70 Gramm.

Welche Nahrung bevorzugt der Pirol?

Der Pirol ist ein Allesfresser und passt seine Nahrung seinen jeweiligen Lebensräumen und Jahreszeiten an. Insekten, Früchte und Samen zählen zu den bevorzugten Nahrungsmitteln.

Wo in Deutschland ist der Pirol zu finden?

Der Pirol ist ein waldbewohnender Brutvogel und kommt in Nord- und Westdeutschland sowie in Teilen Ostdeutschlands vor. Er bevorzugt Laub- und Mischwälder mit hohen Bäumen, in denen er geschützt und unbemerkt leben kann.

Wie selten ist der Pirol?

In Deutschland ist der Pirol eher selten zu finden. Obwohl sein auffallend gelbes Gefieder ihn leicht erkennbar macht, ist er aufgrund seiner Scheu und seinen schnellen Flugbewegungen schwer zu beobachten.

Wann zieht der Pirol nach Deutschland?

Der Pirol ist ein Zugvogel und kommt im Frühjahr, meist zwischen April und Mai, aus seinen Überwinterungsgebieten in Afrika nach Deutschland, um hier zu brüten.

Wann ist die Gesangszeit des Pirols?

Die Gesangszeit des Pirols erstreckt sich von Mai bis Anfang Juli. In dieser Zeit ist der charakteristische, melodiöse Gesang des Vogels zu hören, der mit dem Klangbild „didlioh“ umschrieben wird.

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