Umweltschutz – Tipps für die Schaffung eines ökologischen Gartens

Das Ziel eines jeden passionierten Gärtners ist ein wunderschöner Garten. Doch lasst uns einen Schritt weitergehen: Unser Ziel sollte es außerdem sein, unseren Garten so zu gestalten, dass er das ganze Jahr über unsere heimische Tierwelt unterstützt, natürliche Ressourcen wie Regenwasser optimal nutzt und die Umwelt nicht gefährdet.

In diesem Artikel zeigen wir dir, wie du mit deinem Garten einen wichtigen Teil zum Umweltschutz leisten kannst. Hier sind sieben Tipps, die dir den Einstieg in das ökologische Gärtnern erleichtern.

Garten und Umweltschutz – so geht’s

Die Prinzipien des ökologischen Gartenbaus sind einfach: Arbeite mit der Natur und nicht gegen sie – so schaffst du einen schönen, nachhaltigen Garten der eine Oase für alle Lebensformen darstellt.

1. Wähle heimische Pflanzen aus deiner Region

Sie sind an den lokalen Boden, das Klima und die Bestäuber angepasst und ernähren das Netz des Lebens.

Einheimische Pflanzen benötigen weniger Pflege, da sie an lokalen Boden, das Klima und die Bestäuber angepasst sind. In den meisten Fällen benötigen sie auch weniger Wasser. Wenn Pflanzen auch mit weniger Ressourcen gedeihen, hilft dies deinem Garten, sich selbst zu erhalten und gesund zu bleiben. Darüber hinaus helfen heimische Pflanzen auch unserer Tierwelt. Bienen, Schmetterlinge, heimische Vögel und viele Insekten finden dort wichtige Nahrungsquelle. Heimische Sträucher mit Beeren sind zum Beispiel für unsere Singvögel im Garten unverzichtbar. Mit ausländischen Pflanzen können diese Tiere zum Beispiel nichts anfangen.

Was du noch alles zum Schutz von Vögeln machen kannst, erklären wir dir in diesem Artikel.

2. Spare Wasser

Wasser ist unsere wertvollste Ressource, und es ist entscheidend, dass du auch bei der Gartenarbeit nicht zu viel davon verbrauchst, um unser Ökosystem gesund zu halten. Vor allem unbedacht eingesetzte und nebenherlaufende Rasensprenger sind eine echte Umweltsünde! Bevor du anfängst zu Gießen solltest du überprüfen, ob die Erde auch tatsächlich trocken ist. Hierzu gräbt du ein kleines Loch, etwa 6-7 cm, um fühle mit dem Finger, ob der Boden feucht ist.  Wenn dies der Fall ist, kann die Bewässerung warten. Außerdem solltest du Regenwasser in einer Regentonne oder einem anderen Behälter sammeln, und mit diesem Wasser deine Pflanzen gießen, anstatt Wasser aus dem Wasserhahn zu verwenden.

Da heiße Sommer und Dürren auch bei uns in Deutschland immer häufiger auftreten, kannst du auch langfristig über den Anbau von Pflanzen nachdenken, die generell weniger Wasser brauchen.  

3. Verwende natürliche Düngemittel

Viele Düngemittel können schädlich für unser Ökosystem sein, insbesondere da sie sich mit Regenwasser vermischen und in den Boden eindringen. Glücklicherweise gibt es viele natürliche Möglichkeiten, mit denen du deine Pflanzen düngen und unerwünschte Unkräuter entfernen kannst. Verwende als Dünger beispielweise natürlichen Kompost oder andere organische Substanzen, die Fischmehl, Luzerne-Mehl, Rohphosphat oder Grünsand enthalten. 

Wenn es darum geht, Unkraut loszuwerden, kannst du Salz oder weißen Essig mit Wasser kombinieren. Dies schadet dem Ökosystem deines Gartens nicht, wenn es in Maßen verwendet wird. Auch Vergrämungsmittel für Schädlinge kannst du selbst herstellen. Bestimmte Duftstoffe wie Lavendel haben für manche unerwünschte Gäste im Garten eine abschreckende Wirkung.

Generell solltest du dich darauf konzentrieren, einen biologischen Boden aufzubauen, der deinen einheimischen Pflanzen allen wichtigen Nährstoff bietet. Durch Kompostierung und die Verwendung von organischen Mulchen in deinem Garten, benötigst du auch keinen Dünger.

4. Verwenden keine Pestizide

Pestizide können katastrophale Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit und auf die Umwelt haben. Vierzehn der 30 am häufigsten verwendeten Rasenpestizide sind bekannte Neurotoxine oder Karzinogene, und zwei Drittel von ihnen verursachen beim Menschen Reproduktionsschäden. Besonders gefährdet sind Kinder und Haustiere, die in direkten Kontakt mit Pestiziden behandelten Gärten und Rasenflächen kommen.

Systemische Pestizide, wie sie üblicherweise als „Neonicotinoide“ bezeichnet werden, werden vom Gefäßsystem einer Pflanze absorbiert, wodurch die gesamte Pflanze für schädliche und nützliche Insekten gleichermaßen toxisch wird. Der Einsatz systemischer Pestizide wurde mit dem Rückgang wichtiger Bestäuber in Verbindung gebracht, und ihre weit verbreitete Verwendung beim Anbau von Pflanzen für Gärten bedeutet, dass viele wichtige Bestäuberpflanzen für genau die Insekten giftig sind, die Gärtner unterstützen möchten.

Tote Biene
Tote Biene

Frage beim beim Kauf von Pflanzen daher immer nach, ob diese mit systemischen Pestiziden behandelt wurden oder nicht, und vermeide selbst die Verwendung dieser Produkte in deinem Garten.

5. Verwende deinen eigenen Kompost

Wie wir bereits geschrieben haben, ist Kompost ein perfekter natürlicher Dünger für deinen Garten. Er liefert deinen Pflanzen die Nährstoffe, die sich brauchen ohne synthetische oder künstliche Düngemittel. Gebrauchter Kaffeesatz ist ein guter Anfang für jeden Komposthaufen, da er Stickstoff enthält, der das Wachstum Ihrer Pflanzen fördert. Andere nützliche Kompostierungsmaterialien sind Obst und Gemüse, Eierschalen, Blattschnitt, Stroh und unbehandelte Holzspäne. 

Komposthaufen
Komposthaufen

6. Ziehe die richtigen Käfer an

Während viele Insekten deinen Garten beschädigen können, gibt es aber auch einige, die dir helfen werden, dass dein Garten wunderschön gedeiht. Marienkäfern sind zum Beispiel ein wirksamer Weg, um schädlichen Blattlausbefall loszuwerden, sie fressen aber auch Spinnmilben, Wanzen, Fransenflügler sowie Käfer- und Blattwespenlarven. Baue dazu einfach Pflanzen an, die Marienkäfer lieben, wie Schnittlauch, Ringelblume und Schafgarbe. Es kann auch hilfreich sein, räuberische Insekten wie Gottesanbeterinnen anzuziehen, die Raupen, Mücken und Grillen fressen. 

Marienkäfer
Marienkäfer

7. Begleitpflanzung

Wusstest du, dass der Anbau von Basilikum oder Koriander neben Tomaten diese geschmackvoller machen? Oder dass Taglilien helfen können, Karotten und Salat vor Kaninchen zu schützen? Es gibt viele andere Pflanzen, die symbiotische Beziehungen zueinander haben. Versuche daher, wann immer möglich, eine begleitende Bepflanzung durchzuführen, damit dein Garten gedeiht, ohne dass du zusätzliche Ressourcen verwenden musst.

Stiften für die Umwelt

Ein ökologischer Gartenbau mit einheimischen Pflanzen ist eine fantastische Möglichkeit, deinen Garten schön zu halten, unsere heimische Tierwelt zu unterstützen und selbst etwas zum Umweltschutz beizutragen. Wenn du auch außerhalb deines Gartens für den Umweltschutz tätig sein möchtest, dann schau doch mal bei der Deutschen Bundesstiftung Umwelt DBU vorbei.

4 Kommentare

  • Lina

    Vielen Dank für diesen Beitrag zum Thema nachhaltige Landschaftsplanung und Ihre Tipps, wie ich einen ökologischen Garten gestalten kann. Ich mag die Idee, heimische Pflanzen im Garten zu pflanzen. Nach Ihrem Rat werde ich auch einen eigenen Kompost nutzen, weil es auch für die Mülltrennung hilfreich ist.

  • Anton Schneider

    Ich möchte mich nun auch wieder gerne der Gartenpflege widmen und das ökologisch zu gestalten klingt an sich sehr sinnvoll. Gut zu wissen, dass man mit einheimischen Pflanzen die Möglichkeit hat, einheimische Tiere zu unterstützen. Ich werde die Tipps definitiv beherzigen.

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