Das Grauhörnchen – Alle Infos auf einen Blick

Eichhörnchen zählen wohl zu den beliebtesten Tieren im Garten. Anhand ihres Erscheinungsbildes könnte man vermuten, dass es zahlreiche verschiedene Arten von Eichhörnchen geben müsste.

Es gibt Eichhörnchen in Rotbraun, Dunkelbraun oder Schwarzbraun, mit unterschiedlich starker Behaarung, mit oder ohne Ohrpinsel und mit mal mehr, mal weniger buschigem Schwanz. Die weiße Bauchzeichnung variiert ebenfalls von Tier zu Tier. Trotz dieser enormen Vielfalt handelt es sich in Deutschland jedoch immer um dieselbe Art: Das Eurasische Eichhörnchen

Dennoch möchten wir uns in diesem Artikel einer anderen Eichhörnchen-Art widmen und zwar dem Grauhörnchen (Sciurus carolinensis). Denn dieses Eichhörnchen ist nicht weniger süß und auch nicht weniger selten.

Während es in Deutschland aktuell (noch) keine Grauhörnchen gibt, beginnen sie sich aber in anderen europäischen Ländern wie England oder Italien zu etablieren.

Die Unterschiede zwischen Eichhörnchen und Grauhörnchen

Eichhörnchen
Grauhörnchen

Das Europäische Eichhörnchen und das amerikanische Grauhörnchen unterscheiden sich in mehreren Aspekten:

  1. Größe und Gewicht: Das Europäische Eichhörnchen ist kleiner als das amerikanische Grauhörnchen und wiegt im Durchschnitt zwischen 250 und 350 Gramm, während das amerikanische Grauhörnchen im Durchschnitt zwischen 400 und 600 Gramm wiegt.
  2. Fellfarbe: Das Europäische Eichhörnchen hat in der Regel ein rotes oder rötlich-braunes Fell, während das amerikanische Grauhörnchen grau-braun ist.
  3. Ohren: Das Europäische Eichhörnchen hat im Verhältnis zu seinem Körper kleinere Ohren als das amerikanische Grauhörnchen.
  4. Lebensraum: Das Europäische Eichhörnchen lebt hauptsächlich in Laub- und Mischwäldern in Europa und Teilen Asiens, während das amerikanische Grauhörnchen in Nordamerika und in einigen Teilen Europas vorkommt.
  5. Verhalten: Das Europäische Eichhörnchen ist territorialer und aggressiver gegenüber Artgenossen als das amerikanische Grauhörnchen, das sich eher in Gruppen organisiert und sozialer ist.
  6. Fortpflanzung: Das Europäische Eichhörnchen hat eine längere Tragzeit und eine geringere Fortpflanzungsrate als das amerikanische Grauhörnchen.
  7. Gedächtnis: Das Gedächtnis des Grauhörnchens ist um Lämngen besser wie das des Eichhörnchens, wodurch es im Winter seine versteckten Vorräte besser wieder findet.

In diesem Artikel findest du 30 interessante und lustige Fakten zum Eichhörnchen.

Das Grauhörnchen – Steckbrief

Das Grauhörnchen (Sciurus carolinensis) ist eine ursprünglich nordamerikanische Nagetier-Art aus der Familie der Hörnchen (Sciuridae) und der Gattung der Eichhörnchen (Sciurus).

Grauhörnchen am Baum

Aussehen:

  • Körpergröße: 23-28 cm
  • Schwanzlänge: 19-25 cm
  • Gewicht: 400-600 Gramm
  • Fellfarbe: graubraun bis rotbraun, heller Bauch

Lebensraum:

  • Ursprüngliche Verbreitung: Nordamerika
  • Heutiges Vorkommen: vor allem im östlichen Nordamerika
  • Lebensraum: Laub- und Mischwälder, aber auch in Städten und Vororten

Verhalten:

  • Allesfresser: Nüsse, Samen, Früchte, Rinde, Insekten
  • Sozialverhalten: lebt in Paaren oder kleinen Gruppen aus einem dominanten Männchen und mehreren Weibchen
  • Aktivitätszeit: Tagaktiv
  • Fortpflanzung: Paarung im Januar oder Februar, Tragzeit von 40-45 Tagen, Wurfgröße von 2-4 Jungtieren, Junge verlassen nach 10-12 Wochen das Nest

Besonderheiten:

  • Wichtiger Sammler und Verstecker von Nüssen und Samen zur Verbreitung von Pflanzen
  • Wichtige Nahrungsquelle für Raubtiere wie Eulen, Greifvögel und Füchse
  • Bedroht durch die Konkurrenz mit dem nordamerikanischen Grauhörnchen, Habitatverlust und Verkehrsopfer.

Mehr zur Lebenserwartung des Grauhörnchens findest du hier: Wie alt werden Eichhörnchen?

Aussehen des Grauhörnchens

Das Amerikanische Grauhörnchen, ist eine mittelgroße Eichhörnchenart mit einer durchschnittlichen Körperlänge von etwa 25 bis 30 Zentimetern und einem Gewicht von 300 bis 500 Gramm.

Das Fell des Grauhörnchens ist grau mit einer leicht rötlichen Tönung auf dem Rücken und einer weißen Unterseite. Die Farbe und das Muster des Fells können jedoch je nach geografischem Standort und Jahreszeit variieren. Sie haben einen langen, buschigen Schwanz, der ihnen als Balancierhilfe dient und in der Lage ist, um den Körper gewickelt zu werden, um sie vor Kälte zu schützen.

Vorkommen des Grauhörnchens

Das Amerikanische Grauhörnchen, hat eine weite Verbreitung in Nordamerika. Es ist in fast allen östlichen und zentralen Bundesstaaten der USA sowie in Teilen von Kanada, Mexiko und Mittelamerika anzutreffen.

Die Art hat sich seit der Einführung in Europa im 19. Jahrhundert auch dort ausgebreitet und ist mittlerweile in vielen Ländern Europas, einschließlich Großbritannien, Irland und Italien, heimisch geworden. Dort hat das nordamerikanische Grauhörnchen in einigen Fällen das einheimische europäische Eichhörnchen verdrängt, da es größere Fortpflanzungserfolge und eine höhere Anpassungsfähigkeit an verschiedene Lebensräume aufweist.

Grauhörnchen auf Gartenzaun

Das Grauhörnchen hat seine ursprüngliche Heimat im Wald, wo es Schutz vor Feinden im Unterholz findet. Es ist auch häufig in Parks und Gärten anzutreffen. Sein Nest, auch bekannt als Kobel, wird entweder in den Zweigen von Bäumen oder in hohlen Baumstämmen gebaut und mit weichem Material wie Moos, trockenem Gras und Federn ausgelegt.

Wo schlafen Eichhörnchen?

Lebensweise und Verhalten des Grauhörnchens

Das Grauhörnchen lebt hauptsächlich in Laubwäldern, Stadtparks und Vororten, wo es sich von einer Vielzahl von Pflanzen und Nüssen ernährt.

Das kleine Tier ist tagaktiv und verbringt den größten Teil seiner Zeit in den Baumkronen. Es hat eine hohe Beweglichkeit und kann aufgrund seiner kräftigen Hinterbeine und scharfen Krallen mühelos auf den Zweigen und Ästen klettern. Es baut auch Nester in den Bäumen, die als Kobel bezeichnet werden und aus Zweigen, Blättern, Rinde und Moos bestehen.

Das Grauhörnchen ist ein opportunistischer Fresser und ernährt sich von einer Vielzahl von Nüssen, Samen, Früchten und Knospen sowie von Pilzen, Vogeleiern und Insekten.

Das Grauhörnchen ist ein sehr soziales Tier und lebt oft in Gruppen, die aus einem Männchen und mehreren Weibchen bestehen. Während der Paarungszeit im Winter können die Männchen territorial werden und um die Kontrolle über ein Gebiet kämpfen. Wenn das Weibchen Junge bekommt, bleiben diese für eine lange Zeit im gleichen Territorium und ermöglichen es den Grauhörnchen, in einer viel höheren Dichte zu leben. Tatsächlich kann die Dichte von Grauhörnchen in einer Region zehnmal so groß sein wie die von Europäischen Eichhörnchen.

Obwohl das Grauhörnchen in vielen Teilen der Welt als eine Art Schädling angesehen wird, hat es auch eine wichtige ökologische Rolle als Samenverbreiter und als Beute für Raubtiere wie Falken, Schlangen und Eulen.

Ernährung des Grauhörnchens

Das Amerikanische Grauhörnchen ist ein Allesfresser und ernährt sich von einer Vielzahl von Nahrungsquellen. Zu seinen bevorzugten Nahrungsmitteln gehören Nüsse, Samen, Beeren, Früchte und Pilze. Die Tiere fressen auch Rinde, Blätter, Knospen und Blüten von Bäumen und Sträuchern, insbesondere im Frühling und Sommer, wenn diese reichlich vorhanden sind.

Grauhörnchen

In einigen Fällen können Amerikanische Grauhörnchen auch Insekten, Eier und kleine Wirbeltiere wie Mäuse und Vögel fressen. Sie haben die Fähigkeit, ihre Ernährung auf die Jahreszeiten abzustimmen. Im Herbst sammeln sie große Mengen an Nüssen und anderen Vorräten, um im Winter aussreichend Nahrung zur Verfügung zu haben, wenn die natürlichen Nahrungsquellen knapper werden.

Wie knackt das Eichhörnchen eigentlich Nüsse?

Amerikanische Grauhörnchen sind auch dafür bekannt, in Vogelhäusern einzudringen und sich von Vogelfutter zu ernähren. Dies kann zu Konflikten mit Vogelliebhabern führen, die vermeiden möchten, dass ihre Vogelfutterstationen von Hörnchen leergeräumt werden.

Einen ausführlichen Artikel zur Ernährung von Eichhörnchen findest du hier: Was fressen Eichhörnchen?

Mit dem Bereitstellen von Futter in einem geeigneten Futterhaus kannst du Eichhörnchen das ganze Jahr über unterstützen!

Das Grauhörnchen im Winter

Das Grauhörnchen hat im Herbst wie auch das Eichhörnchen die Aufgabe, Vorräte für den Winter zu sammeln und in der Erde zu verstecken. Im Unterschied zum europäischen Eichhörnchen ist das Gedächtnis des Grauhörnchens jedoch sehr viel besser. Es kann nicht nur seine eigenen Verstecke finden, sondern auch die des Eichhörnchens aufspüren. Im Gegensatz dazu vergisst das Eichhörnchen oft einige seiner Verstecke, was dem Wald zugutekommt, da die nicht entdeckten Vorräte im Frühjahr als Nahrungsquelle dienen können. Durch die bessere Gedächtnisleistung des Grauhörnchens steigt jedoch der Konkurrenzdruck um die begrenzten Ressourcen im Winter, was einen Nachteil für das Eichhörnchen darstellt.

Hier erfährst du wo Eichhörnchen im Winter leben.

Warum ist das Grauhörnchen ein Schädling?

Das Grauhörnchen wird in einigen Gebieten als Schädling angesehen, da es in der Lage ist, erhebliche Schäden an Bäumen und landwirtschaftlichen Kulturen zu verursachen. In Gebieten, in denen es eingeführt wurde und keine natürlichen Feinde hat, hat es sich oft zu einer invasiven Art entwickelt und verdrängt das einheimische Eichhörnchen.

Ein weiterer Grund dafür, dass das Grauhörnchen als Schädling angesehen wird, ist seine Fähigkeit, Vogeleier und -junge zu fressen, was den Bestand einiger Vogelarten gefährdet. Darüber hinaus kann es in Städten und Vororten durch das Knabbern an elektrischen Kabeln und Dachböden auch Schäden an Gebäuden verursachen.

Grauhörnchen im Portrait

In einigen Ländern wie Großbritannien wurden Maßnahmen ergriffen, um den Bestand des Grauhörnchens zu kontrollieren, um das einheimische Eichhörnchen und die Umwelt zu schützen. Dazu gehört auch die Einführung von grauhörnchenfreien Zonen und die Verwendung von Fallen oder anderen Methoden, um die Populationen zu reduzieren.

Fortpflanzung des Grauhörnchens

Die Fortpflanzung ist der des Europäischen Eichhörnchens sehr ähnlich. Grauhörnchen pflanzen sich einmal im Jahr fort, normalerweise zwischen Dezember und Februar. Die Weibchen erreichen die Geschlechtsreife im Alter von etwa 10 Monaten, während die Männchen in der Regel erst mit 11 Monaten geschlechtsreif werden. Während der Paarungszeit konkurrieren mehrere Männchen um das Weibchen, indem sie um sie herum rennen und laut kreischen.

Die Tragzeit der Weibchen beträgt etwa 44 Tage, und ein Wurf besteht normalerweise aus 2 bis 4 Jungen, die nackt und blind zur Welt kommen. Die Jungen bleiben in der Regel bis zu 3 Monate bei der Mutter, bevor sie unabhängig werden. Die Weibchen können im Alter von 1 Jahr erstmals Junge bekommen und sind in der Lage, bis zu 2 Würfe pro Jahr zu haben.

In diesem Artikel dreht sich alles rund um das Eichhörnchen-Baby

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