Die Goldammer – Alle Infos auf einen Blick

Die Goldammer (Emberiza citrinella) ist ein kleiner Singvogel, der in weiten Teilen Europas und Asiens verbreitet ist. Mit ihrem charakteristischen Gesang und ihrem auffälligen gelben Gefieder ist sie ein bekannter Vogel, der in vielen Ländern als Symbol für das ländliche Leben gilt. Auch in Deutschland zählt die Goldammer zu den häufigsten heimischen Vögeln.

In diesem Artikel werden wir uns genauer mit der Goldammer beschäftigen und ihre Lebensweise, Fortpflanzung, Ernährung, Habitat und andere interessante Fakten näher beleuchten.

Interessante Fakten zur Goldammer

Goldammer
Matti Virtala, CC0, via Wikimedia Commons

Die Goldammer ist ein faszinierender Vogel, der einige interessante Besonderheiten aufweist:

  1. Gesang: Der Gesang der Goldammer ist einprägsam und melodisch. Männliche Goldammern singen in der Regel von einer erhöhten Position aus, wie beispielsweise von einer Baumkrone oder einem Busch. Der Gesang dient dazu, das Revier zu markieren und Weibchen anzulocken. Der Gesang kann als eine Kombination aus verschiedenen Tönen und Pfeiftönen beschrieben werden.
  2. Haltung: Goldammern haben eine typische Haltung, bei der sie aufrecht auf einem Ast oder einem Zaunpfahl sitzen und den Kopf stolz gehoben halten. Wenn sie von einem Ast springen, fliegen sie häufig mit einem charakteristischen „zit-zit-zit“ Ruf.
  3. Nestbau: Goldammern bauen ihre Nester aus Grashalmen, Zweigen und Moos auf dem Boden oder in niedrigen Büschen. Das Nest ist oft mit Pflanzenwolle, Haaren und Federn ausgekleidet und wird von beiden Elternvögeln gebaut.
  4. Farbvariationen: Es gibt verschiedene Farbvariationen der Goldammer, die sich in der Intensität der gelben und braunen Farbtöne unterscheiden können. Bei manchen Vögeln sind die Farben kräftiger ausgeprägt, bei anderen weniger stark.
  5. Anpassungsfähigkeit: Die Goldammer ist ein sehr anpassungsfähiger Vogel und kann in verschiedenen Lebensräumen vorkommen, von offenen Landschaften wie Wiesen und Feldern bis hin zu bewaldeten Gebieten. Auch in der Ernährung ist sie opportunistisch und passt sich den jeweiligen Bedingungen an.

Insgesamt ist die Goldammer ein interessanter und vielseitiger Vogel, der aufgrund ihrer charakteristischen Merkmale leicht zu erkennen ist und eine wichtige Rolle in vielen Ökosystemen spielt.

Verbreitung und Lebensraum der Goldammer

Die Goldammer ist eine Vogelart, die in weiten Teilen Europas, Asiens und Nordafrikas vorkommt. In Europa reicht ihr Verbreitungsgebiet von Skandinavien bis ins westliche Mittelmeer.

Der kleine Singvogel bewohnt offene Landschaften wie Wiesen, Felder, Heiden, Weiden, Lichtungen in Wäldern sowie Kulturlandschaften mit Gebüschstreifen und Hecken. Hier findet sie ausreichend Nahrung und Versteckmöglichkeiten. Besonders gerne hält sie sich in Gebieten auf, wo sich Gras- und Krautbestände mit Büschen und Sträuchern abwechseln.

Die Goldammer ist eine Vogelart, die auch in ländlichen Siedlungsgebieten und im städtischen Umfeld vorkommt, sofern genügend Grünflächen vorhanden sind. Dabei nutzt sie auch Gärten und Parks, die sich in ihrer Nähe befinden. Im Winter kann die Art in größeren Schwärmen in landwirtschaftlichen Nutzflächen, wie etwa auf abgeernteten Getreidefeldern, beobachtet werden.

Ist die Goldammer ein Zugvogel?

Ja, die Goldammer ist ein Teilzieher, das bedeutet, dass sich nur ein Teil der Population auf eine weite Strecke von mehr als 1000 Kilometer entfernt. Ein Teil der Population bleibt jedoch in ihrem Brutgebiet und überwintert dort.

Die meisten Goldammern in Europa brüten im nördlichen und zentralen Europa, von Großbritannien und Skandinavien bis nach Russland. Einige Populationen brüten auch im südlichen Europa und Nordafrika. Im Winter wandern die Zugvögel in wärmere Regionen oder bleiben in ihren Brutgebieten, wenn sie ausreichend Nahrung und Schutz finden.

Die Zugvögel beginnen ihren Zug im August und September und fliegen in südwestlicher Richtung. Die meisten Goldammern überwintern in Frankreich, Spanien und Portugal, aber auch in Nordafrika. Im März und April kehren die Zugvögel in ihre Brutgebiete zurück.

Es gibt jedoch auch Populationen von Goldammern, die nicht ziehen und das ganze Jahr über in ihrem Brutgebiet bleiben. Dies hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie dem Klima, der Verfügbarkeit von Nahrung und dem Schutz durch geeignete Lebensräume.

Sind Goldammern selten?

Insgesamt ist die Goldammer in ihrem Verbreitungsgebiet weit verbreitet und recht häufig anzutreffen. Allerdings gibt es auch in einigen Regionen, wie beispielsweise in Großbritannien und den Niederlanden, einen Rückgang der Bestände. Die Gründe hierfür sind vielfältig und umfassen unter anderem den Verlust von Lebensräumen durch intensive Landwirtschaft, den Einsatz von Pestiziden sowie den Klimawandel.

Aussehen der Goldammer

Das Aussehen der Goldammer (Emberiza citrinella) ist bei den Geschlechtern unterschiedlich. Die Männchen sind auffällig und farbenprächtig gefärbt, während die Weibchen eher unauffällig aussehen.

Das Männchen hat einen gelben Kopf und eine gelbe Brust, die sich deutlich von dem braunen Rücken abheben. Die Flügel sind ebenfalls braun gestreift und haben gelbe Federränder. Der Bauchbereich ist ebenfalls gelblich, jedoch etwas blasser als die Brust. Der Schwanz ist dunkelbraun mit gelben Rändern an den Federn.

Männliche Goldammer Andreas Trepte, CC BY-SA 2.5, via Wikimedia Commons

Im Vergleich dazu haben die Weibchen ein eher unscheinbares, aber dennoch hübsches Federkleid. Sie sind auf der Oberseite braun gestreift und haben einen hellen Überaugenstreif. Die Unterseite ist weißlich mit feinen, dunklen Längsstreifen. Der Schwanz ist ebenfalls braun gestreift, aber im Vergleich zum Männchen etwas blasser.

Weibliche Goldammer Estormiz, CC0, via Wikimedia Commons

Unterscheid zwischen Weibchen und Männchen

Der Geschlechtsdimorphismus, also die Unterschiede in Aussehen und Größe zwischen den Geschlechtern, ist bei der Goldammer sehr ausgeprägt. Die Männchen sind im Durchschnitt etwas größer als die Weibchen und haben eine auffälligere Färbung. Dies liegt daran, dass die Männchen in der Paarungszeit um die Weibchen werben und dabei ihre Färbung und ihren Gesang einsetzen, um sich von anderen Männchen abzuheben und die Aufmerksamkeit der Weibchen zu gewinnen. Die Weibchen hingegen sind eher unscheinbar gefärbt und sollen nicht auffallen, um sich vor Fressfeinden zu schützen.

Wie erkennt man junge Goldammern?

Junge Goldammern haben im Federkleid eine gewisse Ähnlichkeit mit den adulten Weibchen, aber es gibt einige Unterschiede, die man beachten kann, um einen Jungvogel von einem adulten Vogel zu unterscheiden.

Ein auffälliger Unterschied ist die Farbe des Kopfes. Bei jungen Goldammern ist der Kopf meistens bräunlich mit feinen, dunklen Streifen, während adulte Weibchen einen eher gelbbraunen Kopf mit auffälligeren Streifen haben. Bei Männchen ist der Kopf von Anfang an gelb gefärbt, aber die Farbe ist noch nicht so intensiv wie bei adulten Männchen.

Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist das Federkleid auf dem Rücken. Bei jungen Goldammern sind die Federn meistens einheitlich braun mit dunklen Streifen, während adulte Weibchen ein gestreiftes Federkleid mit dunklen und hellen Streifen haben. Auch die Flügeldecken junger Goldammern sind braun mit dunklen Streifen, während bei adulten Weibchen die Flügeldecken weiß gestreift sind.

Junge Goldammern sind außerdem etwas kleiner als adulte Vögel und haben oft noch einen kurzen Schwanz. Die Schnäbel der Jungvögel sind schwarz oder dunkelbraun, während die der adulten Vögel hornfarben sind.

Insgesamt sind junge Goldammern also eher unscheinbar gefärbt und haben weniger auffällige Streifen und Farben als adulte Vögel. Mit etwas Übung lassen sich jedoch die Unterschiede erkennen und ein Jungvogel von einem adulten Vogel unterscheiden. Außerdem werden Jungvögel meist noch von ihren Eltern versorgt und sind daher nicht alleine unterwegs.

Welcher Vogel sieht der Goldammer ähnlich?

Farblich lässt sich die Goldammer den gelben Vögeln zuordnen. Ein Vogel, bei dem es zu einer Verwechslung mit der Goldammer kommen kann ist der Girlitz. Bei genauerer Betrachtung lassen sich aber einige Unterschiede im Aussehen und Verhalten feststellen.

Girlitz Kathy Büscher from Rinteln, Deutschland, CC BY 2.0, via Wikimedia Commons

Im Aussehen unterscheiden sich die beiden Arten vor allem in ihrer Färbung. Die Goldammer hat bei den Männchen eine auffällige gelbe Färbung auf Kopf und Brust, während der Rest des Körpers eher braun ist. Bei den Weibchen ist das Federkleid insgesamt eher unscheinbar braun gestreift. Der Girlitz hingegen hat bei beiden Geschlechtern eine gelb-grüne Färbung am Kopf, während der Rücken und die Flügel olivgrün sind. Die Unterseite ist hellgelb bis weiß mit kräftigen Stricheln.

Auch im Verhalten unterscheiden sich die beiden Arten. Die Goldammer bewohnt offene Landschaften wie Wiesen, Felder, Heiden und kommt auch in Kulturlandschaften vor. Sie ernährt sich hauptsächlich von Samen und Insekten, die sie am Boden oder in niedrigen Sträuchern und Büschen findet. Der Girlitz hingegen bewohnt vorwiegend wärmere Regionen, bevorzugt lichte Wälder und Gehölze sowie offenes Gelände wie Weinberge und Brachflächen. Seine Nahrung besteht hauptsächlich aus Sämereien und Insekten, die er von Zweigen und Blättern pickt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Goldammer und der Girlitz sich im Aussehen und Verhalten unterscheiden, obwohl sie beide kleine Singvögel sind und ähnliche Lebensräume nutzen.

Brutverhalten der Goldammer

Die Brutzeit der Goldammer beginnt im Frühjahr, wenn die Männchen ihr Revier abstecken und mit ihrem Gesang um Weibchen werben. Das Revier wird gegenüber anderen Männchen verteidigt und kann eine Größe von bis zu einem Hektar haben.

Insgesamt ist die Fortpflanzung der Goldammer durch eine enge Bindung zwischen den Elternvögeln, den Nestbau und die Fütterung der Jungen geprägt. Durch das Anlegen von Brachflächen und extensiven Bewirtschaftung von landwirtschaftlichen Flächen kann der Bestand der Goldammer erhalten und gefördert werden.

Wo bauen Goldammern ihr Nest?

Sobald ein Weibchen interessiert ist, beginnt das Paar mit dem Nestbau. Das Nest wird meist auf dem Boden oder in niedrigen Sträuchern und Büschen gebaut und besteht aus Gräsern, Halmen, Wurzeln und Moos, die mit Haaren und Federn ausgepolstert werden. Die Weibchen legen 4-6 Eier, die weiß oder hellblau mit dunklen Flecken und Punkten sind. Die Eier werden innerhalb von 10-14 Tagen ausgebrütet, meist vom Weibchen, während das Männchen in der Nähe Wache hält und das Revier verteidigt.

Nest der Goldammer
nottsexminer, CC BY-SA 2.0, via Wikimedia Commons

Wie oft brüten Goldammern?

In einem Jahr kann die Goldammer bis zu zwei Bruten haben. Die Brutzeit dauert von April bis August. Die meisten Goldammern brüten nur einmal im Jahr, aber bei günstigen Bedingungen kann eine zweite Brut erfolgen. Der Zeitpunkt und die Anzahl der Bruten hängen von verschiedenen Faktoren ab, wie dem Wetter, der Verfügbarkeit von Nahrung und der Qualität des Lebensraums.

Die Jungen schlüpfen nackt und blind und werden von beiden Elternvögeln gefüttert. Sie verlassen das Nest nach etwa 10-12 Tagen, sind aber noch nicht flügge und werden von den Eltern weiterhin gefüttert und betreut. Nach weiteren 10-12 Tagen sind die Jungen flügge und verlassen das elterliche Revier, um ein eigenes Territorium zu suchen.

Was fressen Goldammern?

Die Goldammer ernährt sich hauptsächlich von Sämereien, Insekten und anderen Wirbellosen. Sie ist ein opportunistischer Fresser und passt ihre Ernährung den jeweiligen Bedingungen an.

Im Frühjahr und Sommer, wenn Insekten reichlich vorhanden sind, machen sie den größten Teil ihrer Nahrung aus. Goldammern fangen Insekten in der Luft, auf dem Boden oder in Sträuchern und Büschen. Sie fressen beispielsweise Käfer, Raupen, Fliegen, Spinnen und Schnecken.

Goldammer frisst Wurm
Никита Дежурный, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

Im Herbst und Winter, wenn die Insektenpopulation zurückgeht, stellen Samen und Früchte eine wichtige Nahrungsquelle dar. Goldammern suchen nach Sämereien auf dem Boden oder picken sie von Pflanzen ab. Besonders gerne fressen sie Gras- und Kräutersamen, aber auch Getreidekörner, Beeren und Früchte von Sträuchern.

Goldammern sind typische Kulturfolger und nutzen auch landwirtschaftliche Flächen wie Felder, Wiesen und Brachflächen als Nahrungsquellen. Sie können jedoch auch in Gärten, Parks und an Waldrändern beobachtet werden.

Insgesamt ist die Ernährung der Goldammer von großer Bedeutung für ihre Fortpflanzung und Überlebensfähigkeit. Eine vielfältige Nahrungsgrundlage ist daher wichtig, um den Bestand dieser Vogelart zu erhalten und zu fördern.

Was dürfen Vögel nicht fressen?

Gesang der Goldammer

Der Gesang der Goldammer ist ein wichtiger Teil ihrer Kommunikation und wird hauptsächlich von den männlichen Vögeln vorgetragen. Der Gesang dient dazu, das Revier zu markieren und Weibchen anzulocken.

Das Gezwitscher besteht aus einer Reihe von Melodien, die aus verschiedenen Pfeiftönen und Tönen zusammengesetzt sind. Der Gesang kann als eine Kombination aus verschiedenen Phrasen beschrieben werden, die sich in Tonhöhe, Rhythmus und Länge unterscheiden können. Männliche Goldammern sind in der Lage, Hunderte von verschiedenen Phrasen zu singen und können ihren Gesang auch spontan variieren.

Der Gesang der Goldammer ist typischerweise laut, melodisch und angenehm anzuhören. Er wird normalerweise von erhöhten Positionen aus vorgetragen, wie beispielsweise von einem Baum, einem Zaunpfahl oder einem Busch. Während des Gesangs können die Vögel auch typische Posen einnehmen, bei denen sie den Kopf stolz heben und ihre Brust herausstrecken.

Das Singen der Goldammer ist eine wichtige Methode, um ihr Revier zu markieren und andere Männchen davon abzuhalten, in ihr Territorium einzudringen. Wenn ein anderes Männchen das Revier betritt, kann es zu Konflikten kommen, die durch Drohgebärden, Kämpfe oder sogar Gesangswettbewerbe ausgetragen werden.

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