Grüner Käfer – Grüne Käferarten im Überblick

Du hast einen grünen Käfer gesehen und möchtest wissen, was für eine Käferart das gewesen sein könnte? Dann bist du hier genau richtig.

Die Käfer sind mit über 350.000 beschriebenen Arten in 179 Familien die weltweit größte Ordnung aus der Klasse der Insekten. Kein Wunder also, dass die Bestimmung von Käfern sehr schwierig sein kann.

In diesem Artikel möchten wir euch die häufigsten grünen Käferarten vorstellen, die bei uns in Deutschland heimisch sind.

Grüne Käferarten im Überblick

Käfer lassen sich, wie auch Vögel, in unterschiedliche Familien und Gruppen einteilen. Da gibt es zum Beispiel die Familie der Rosenkäfer, die Familie der Blattkäfer oder die Familie der Schildkäfer, um nur ein paar zu nennen. Innerhalb dieser Familien gibt es dann verschiedenen Käferarten, die sich unter anderem anhand der Farbe voneinander abgrenzen lassen.

Im Folgenden findet ihr eine Auflistung grüner Käferarten in Deutschland.

Gold-Rosenkäfer

Gold Rosenkäfer

Der Gold-Rosenkäfer (Cetonia aurata) hat gleich drei Namen, er wird Goldglänzender Rosenkäfer, Gemeiner Rosenkäfer oder auch grüner Ritterkäfer genannt. Er ist ein grüner Käfer aus der Familie der Rosenkäfer und gehört in Deutschland zu den geschützten Arten.

Er ist 15-20 mm lang und seine Oberseite glänz grün-metallisch bis bronzemetallisch. Die Unterseite ist bronzemetallisch glänzend. Er hat mehr oder weniger ausgeprägte weiße Querlinien oder Makel auf den Flügeldecken.

Er ist in ganz Europa bis auf Skandinavien verbreitet und lebt am liebsten auf Hecken und an Waldrändern. Die Käfer sieht man von April bis Oktober aber besonders im Mai/Juni auf den Blüten von Laubgehölzen, meist auf Holunder, Weißdorn und Rosen. Manchmal schädigt der grüne Käfer die Wirtspflanzen durch Ausfressen der Blüten.

Der Gold-Rosenkäfer fliegt mit geschlossenen Flügeldecken durch Hervorstrecken der Hinterflügel aus einer Einbuchtung der Deckflügel, was zu einem charakteristischen Flugbild führt.

Die Larven des Rosenkäfers ernähren sich ausschließlich von verrottenden Pflanzenteilen und Holzmulm. Die Käfer saugen süße Pflanzensäfte und fressen Pollen und andere zarte Blütenteile

Grüner Schildkäfer

Grüner Schildkäfer ©gailhampshire

Der Grüne Schildkäfer (Cassida viridis) ist wohl der Inbegriff eines grünen Käfers, denn seine Oberfläche ist einheitlich grün und stark abgeflacht. Er zählt zu den Blattkäfern und hat eine länge von 7 bis 10 mm. Der Hallschild verdeckt den Kopf und die Seitenränder von Halsschild und Flügeldecken sind einheitlich hoch und wirken wie ein Schildkrötenpanzer, unter dem alle Körperteile versteckt sind.

Die grünen Käfer sind in Europa weit verbreitet und bewohnen vor allem offenes Gelände, zum Beispiel Wiesen oder Ufer. Die Imagines leben auf Lippenblütengewächsen, in deren Blätter sie ovale Öffnungen beißen. Die Weibchen legen ihre Eier in Häufchen von 8 bis 15 Stück, die mit einer Schutzschicht bedeckt werden. Insgesamt werden etwa 60 Eierhäufchen gelegt. Die Larven tragen am Hinterende verästelte Dornen, in die Kot und Larvenhüllen zur Tarnung eingeklebt werden.  

Wenn sie alt genug sind, verpuppen sie sich direkt an der Pflanze, auf der sie leben. Aus der Puppe schlüpft der fertige Käfer.

Seidiger Glanzrüssler

Seidiger Glanzrüssler

Dieser grüne Käfer stammt aus der Familie der Rüsselkäfer und gehört dort zur Gruppe der so genannten Grünrüssler. Der Seidige Glanzrüssel (Polydrusus formosus) hat eine oval-längliche Körperform und ist ca. 5 bis 7 mm lang. Eigentlich sind die Käfer schwarz. Ihre grüne Farbe kommt von den grün glänzenden Schuppen, mit denen ihr Oberkörper dicht bedeckt ist.  Die Augen sind relativ groß. Fühler und Beine sind rotgelb gefärbt.

Diese Käferart kommt in weiten Teilen Europas vor und kann in Deutschland hauptsächlich von April bis August gesehen werden. Er lebt an verschiedenen Laubbäumen und Sträuchern. Die Larven fressen an den Wurzeln ihrer Wirtspflanze. Ihre Entwicklung ist bereits im Herbst abgeschossen und sie überwintern im Boden um sich dann im Frühjahr z verpuppen.

Glänzender Prachtkäfer

Glänzender Prachtkäfer ©Entomart

Der Glänzende Prachtkäfer (Anthaxia nitidula) oder auch Glänzende Blütenprachtkäfer bzw. Zierlicher Prachtkäfer ist ein grüner Käfer aus der Familie der Prachtkäfer. Er hat eine Körperlänge von nur 5 bis 7 mm und das Männchen ist einfarbig grün. Das heißt, Kopf, Halsschild und Flügeldecken sind vollkommen grün oder die Flügeldecken nach hinten erzfarbig. Bei den Weibchen sind Kopf und Halsschild goldgrün, messingfarben oder purpurrot, die Flügeldecken ganz blaugrün.

Der Körper dieses Käfers ist parallel und flach. Der Kopf ist viel breiter als lang und bis an den Hinterrand der großen Augen in den Halsschild zurückgezogen.

Der Prachtkäfer ist von Mittel bis Südeuropa verbreitet, fehlt aber in Nordeuropa. Die Larven entwickeln sich unter der Borke von Obstbäumen wie Kirsche der Pflaume. Die Käfer fliegen auf der Suche nach Nahrung umher und sind von Mai bis August auf Blüten (Heckenrose, Hahnenfuß-Arten, Doldengewächse) zu finden.

Grünblauer Fallkäfer  

Grünblauer Fallkäfer

Der Grünblaue Fallkäfer (Cryptocephalus sericeus), oder auch Seidige Fallkäfer genannt ist ein grüner Käfer aus der Familie der Blattkäfer. Er wird etwa 6 bis 8 mm lang und einen zylindrischen und gedrungenen Körper. Die Oberfläche bzw. der Panzer des Käfers glänz metallisch, wobei die Farbe zwischen gold und goldgrün, seltener auch blau oder violett variiert.

Das Halsschild und die Deckflügel sind fein granuliert. Der Kopf, die Beine sowie die recht langen, fadenförmigen Fühler sind dunkel gefärbt.

Der Grünblaue Fallkäfer ist in Europa weit verbreitet und bewohnt offenes, sonniges Gelände wie zum Beispiel Wiesen und Hänge und fliegt von Mai bis Juli. Die Käfer sitzen tagsüber meist auf Büschen oder den Blüten gelber Korbblütler, von deren Pollen sie sich ernähren. Die Larven fressen von Blättern. Die Verpuppung erfolgt im Boden.

Minzeblattkäfer

Minzeblattkäfer

Beim Minzeblattkäfer (Chrysolina herbacea) handelt es sich nicht ausschließlich um einen grünen Käfer, denn in Deutschland hat kann er auch eine metallisch blaue Färbung annehmen und zählt daher ebenso zu den blauen Käfern.

Der Minzeblattkäfer ist etwa 7 bis 11 mm groß und das Halsschild sowie die Flügeldecken sind äußerst kräftig und dicht punktiert. Der Käfer ist von Mai bis September aktiv. Imagines und Larven leben, wie der Name schon verrät, auf verschiedenen Minzearten und fressen mit Vorliebe deren Blätter. Sie können daher gemeinsam mit dem Himmelblauen Blattkäfer angetroffen werden

Gold Laufkäfer

Gold-Laufkäfer ©Arjan van Leest

Der Gold-Laufkäfer (Carabus auratus) oder auch Goldschmied genannt ist ein Käfer aus der Familie der Laufkäfer. Mit einer Länge von 17 bis 30 mm zählt er zu den größeren grünen Käfern in diesem Überblick. Sein Körper ist und recht schlank. Ihr Kopf, der Halsschild und die Deckflügel sind grüngolden gefärbt. Die Flügeldecken haben einen abgerundeten Längsstreifen und die Flügelränder sind goldrot.

Die wärmeliebenden grünen Käfer kommen in Mittel- und Westeuropa vor und bewohnen offenes Gelände. Sie meiden Wälder sowie sandige Böden. Sie kommen von April bis August häufig von tiefen Lagen bis in 2.500 Meter Höhe vor.

Der Goldschmied ist im Gegensatz zu vielen anderen Carabus-Arten tagaktiv und macht Jagd auf Nacktschnecken, Regenwürmer, Insektenlarven und sogar Jungtiere von Wirbeltieren; auch Aas wird gelegentlich gefressen. Die Beute kann dabei durchaus die Größe der Käfer überschreiten.

Die Weibchen legen etwa 50 Eier. Die daraus schlüpfenden Larven jagen in den Morgen- und Abendstunden am Erdboden nach kleinen Lebewesen. Die Verpuppung erfolgt im Boden und die nächste Generation an Käfern schlüpft noch im Herbst. Goldlaufkäfer können ein Alter von zwei Jahren erreichen

Grüner Scheinbockkäfer

Grüne Scheinbockkäfer ©Bj.schoenmakers

Der Grüne Scheinbockkäfer (Oedemera nobilis) ist auch als Blaugrüner Schenkelkäfer benannt und ist ein Käfer aus der Familie der Scheinbockkäfer. Seinen Namen verdankt er seinen Hinterfüßen, die beim Männchen schenkelartig aussehen.

Der Käfer ist relativ schlank und 9 bis 12 mm lang. Seine Körperdecke ist weich und glänzend grün, je nach Lichteinfall mit metallischem Effekt. Außerdem hat er lange fadenförmige Fühler. In seinem Erscheinungsbild erinnert er an einen Bockkäfer. Das Halsschild ist im Vergleich zu den Flügelecken schmal. Seine Färbung ist ein metallisches bläulichgrün.

Das Verbreitungsgebiet des Grünen Scheinbockkäfers erstreckt sich über Süd- und Westeuropa mit Ausnahme von Irland und den Hochalpen. Am liebsten lebt er in Laub(misch)wälern und an Waldrändern auf Blüten, Blättern oder gefällten Baumstämmen.

Die Käfer fliegen von Mai bis Juli und ernähren sich von Pollen und Nektar. Sie besitzen paarige Wehrdrüsen unterseits am Hinterleib. Die Eiablage erfolgt in Baumstammspalten und unter der Rinde. Die langgestreckte, stark abgeplattete, hell hellbraune Larve besitzt am Hinterende 2 charakteristische dornartige Fortsätze. Sie ist an das Leben unter der Rinde von teilweise abgestorbenen Baumstämmen und Stubben angepasst, wo sie in selbst genagten oder in Gängen anderer Holzbewohner Jagd auf Insekten(larven) macht. Nach 2-3 Jahren verpuppt sie sich im Frühjahr und im Mai schlüpft die neue Käfergeneration.

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