Gelber Käfer – Gelbe Käferarten im Überblick
Die Färbung unserer heimischen Käfer ist ebenso vielfältig wie ihre Körperform. Die meisten Käfer sind zwar dunkel oder in Brauntönen gefärbt; es gibt aber zahlreiche Arten mit gemusterten, kräftig leuchtenden oder metallisch glänzenden Körpern.
Trotz dessen, dass es in Deutschland zahlreiche verschiedene Käferarten in den unterschiedlichsten Farben gibt, sind nur wenige heimische Käferarten komplett gelb gefärbt. Die meisten gelben Käfer mischen sich mit braun oder schwarz und weisen charakteristische Musterungen auf.
Dennoch heben sich diese Käfer aufgrund ihrer Farbe von anderen Käfern ab. In diesem Artikel möchten wir euch daher die häufigsten heimischen Käfer vorstellen, die eine gelbe Grundfärbung haben.
Inhalt
Gelbe Käferarten im Überblick
Bei den folgenden gelben Käfern handelt es sich um ganz verschiedene Käferarten. So finden sich in der Übersicht beispielsweise Blattkäfer, Laufkäfer oder Marienkäfer wieder. Außerdem weisen einige der Käfer Musterungen auf. Bei den Marienkäfern gibt es beispielsweise Arten, die hunderte verschiedene Muster- und Farbvarianten hervorbringen.
Mit dem folgenden Überblick über gelbe Käfer möchten wir euch bei der Bestimmung der jeweiligen Käferart helfen.
Möchtest du mehr über blaue oder grüne Käfer erfahren, dann schau doch mal hier vorbei:
Grüner Käfer – Grüne Käferarten im Überblick
Blauer Käfer – Blaue Käferarten im Überblick
Schwefelkäfer
Der Schwefelkäfer (Cteniopus flavus) ist ein komplett gelb gefärbter Käfer aus der Familie der Pflanzenkäfer. Er wird etwa 7 bis 9 mm lang und hat einen länglichen und schlanken Körperbau. Seinen Namen verdankt er seiner schwefelgelben Färbung, lediglich die Fühler und deren Endglieder sind dunkler.
Der gelbe Käfer kommt in ganz Europa vor, wobei sie im Norden seltener werden. Er liebt warme Gegenden und sitzt gerne auf Pflanzen aus der Familie der Doldenblütler. Dort ernährt sich der Schwefelkäfer von Pollen. Am häufigsten sieht man die Käfer von Mai bis August. Die Larven leben meist in sandigen Böden und fressen dort Wurzeln von Pflanzen.
Sandrasen-Fallkäfer
Der Sandrasen-Fallkäfer (Cryptocephalus fulvus) ist ein Käfer aus der Familie der Blattkäfer. Seine Oberseite ist meist orangebraun und nicht leuchtend gelb. Allerdings haben seine Flügeldecken deutliche blassgelbe Punktreihen. Der restliche Körper ist schwarz.
Die Käfer leben auf verschiedenen Pflanzen wie zum Beispiel Johanniskraut oder Ampfer. Man findet sie daher auf Wiesen oder Ruderalflächen und dort vor allem von Juni bis September. Sowohl Käfer als auch Larven fressen an Blättern und Blüten.
Zweiundzwanzigpunkt-Marienkäfer
Der Zweiundzwanzigpunkt-Marienkäfer (Psyllobora vigintiduopunctata) kann ebenfalls zu den gelben Käfern gezählt werden und gehört zur Familie der Marienkäfer. Er ist allerdings nicht rein gelb, sondern hat, wie für Marienkäfer typisch, charakteristische schwarze Flecken auf der gelben Oberseite.
Der Käfer wird etwa 3 bis 4,5 mm lang und hat eine breit-ovale Körperform. Zu finden ist er an Wald- und Wegrändern, lichten Wäldern (vor allem an Eichen) und in Gärten. Er mag vor allem wärmere Gebiete. Sowohl Imagines als auch die Larven fressen bevorzugt Mehltau und Schimmelpilze. Sie Überwintern in der laubstreu oder in Grasbüscheln.
Vierzehnpunkt Marienkäfer
Der Vierzehnpunkt Marienkäfer (Propylea quatuordecimpunctata)ist sehr variabel gelb du schwarz gezeichnet. Das Muster erinnert an ein Schachbrett. Er ist etwa 3,5 bis 4,5 mm lang und hat eine kur-ovale, fast rundliche Körperform. Die hinteren Augenhälften sind vom Halsschild bedeckt.
Diesen gelben Käfer findet man besonders häufig auf Wiesen. Auch er überwintert meist in trockenem Gras oder in der Laubstreu.
Kartoffelkäfer
Der Kartoffelkäfer (Leptinotarsa decemlineata) ist ein Käfer aus der Familie der Blattkäfer und hat gelbe Flügeldecken mit jeweils fünf schwarzen Längsstreifen. Das Halsschild ist ebenfalls gelb mit schwarzen Flecken. Er ist etwa 9 bis 13 mm lang.
Ursprünglich kam der Kartoffelkäfer nur in Nordamerika vor, gelangte aber bereits im 19 Jahrhundert nach Europa und konnte sich hier festsetzen und ist hier weit verbreitet. Er lebt vor allem dort, wo Kartoffeln angebaut werden, daher auch sein Name Kartoffelkäfer.
Wenn Anfang bis Mitte Mai die Kartoffeln ihr Laub aus dem Boden schieben, verlassen die gelben Käfer ihr Winterlage und beginnen mit dem Abfressen des jungen Grüns. Nach etwa 14 tagen sind sie fortpflanzungsfähig und beginnen sich zu paaren. Die Eier werden dann auf Kartoffelpflanzen und dort auf der Blattunterseite abgelegt. Die Eier sind ebenfalls leuchtend gelb.
Ungefähr 10-12 Tage nach dem Schlüpfen ist die Larve ausgewachsen und gräbt sich in den Boden ein, um sich zu verpuppen. Die Puppenruhe dauert etwa 14 Tage, danach schlüpfen die Jungkäfer und beginnen sofort mit dem Reifungsfraß.
Schwarzkopf-Halmläufer
Der Schwarzkopf-Halmläufer (Demetrias atricapillus), oder auch Gewöhnlicher Halmläufer genannt, ist ein Käfer aus der Familie der Laufkäfer. Der gelb-braune Käfer besitzt einen schwarzen Kopf sowie ein rotes Halsschild und wird etwa 4,5 bis 6 mm lang.
Dieser Käfer ist in Europa weit verbreitet und kommt vor allem in Westeuropa häufig vor. Sehen kann man den Schwarzkopf-Halmläufer von Frühjahr bis Herbst auf lehmigen Wiesen, Ruderalflächen, Flussauen und Dünen häufig in der Nähe von stehenden Gewässern. Die Käfer halten sich meist unter Laub oder an Grasbüscheln auf.
Ungewöhnlich für Laufkäfer weist der Schwarzkopf-Halmläufer eine gute Kletterfähigkeit sowie Flugfähigkeit auf. Daher leben sie nicht nur am Boden, sondern man kann sie auch jagend in der Vegetationsschicht antreffen. Zu ihren Lieblingsspeisen gehören Blattläuse.
Cantharis decipiens
Dieser Käfer hat keinen deutschen Namen und gehört zur Familie der Weichkäfer. Sein Kopf ist vorne gelb und hinten schwarz. Auch die Flügeldecken sind gelb und weisen eine markante schwarze Mittelzeichnung auf. Die Käfer werden etwa 6 bis 8 mm lang und haben einen länglichen und schmalen Körperbau.
Man findet diesen gelben Käfer vor allem auf Wiesen, an Waldrändern oder in Gebüschen. Er ernährt sich hauptsächlich von kleineren Insekten. Seine Larven leben am Boden und in dichter niederer Vegetation. Auch sie fressen unter anderem kleine Würmer oder Schnecken.
Gefleckter Weidenblattkäfer
Der Gefleckter Weidenblattkäfer (Chrysomela vigintipunctata) ist ein Käfer aus der Familie der Blattkäfer und etwa 6,5 bis 8,5 mm lang. Auch dieser Käfer ist nicht rein gelb, sondern hat auf seinen weißlichen bis gelblichen oder rötlichen Flügeldecken jeweils 10 schwarze, teils längliche Flecken. Auch der Kopf, die Fühler und die Beine sind schwarz. Der Halsschild ist schwarz, und auf den Seiten gelb.
Sie kommen in Europa meist in der Nähe von Gewässern vor und sind von April bis August auf Weisen, Pappeln, Birken oder Erlen zu finden. Die Käfer und ihre Larven ernähren sich von den Blättern ihrer Wirtspflanzen. Die Larven skelettieren die Blätter, besonders an den Rändern und treten gerne gesellig auf.